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Rahmenweben

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Heute habe ich meinen kleinen Webrahmen wieder hervorgeholt.


Ich hatte noch ein 100 g - Knäuel Farbverlaufwolle, Scheepjes invicta color, in meinem Fundus.
 

Die Wolle ist ungezwirnt und sehr schön weich. Damit sie in der Kette keinen Ärger macht, verwende ich daher lieber einen relativ groben Kamm, nämlich 30/10.


Bei einer Webbreite von 30 cm, brauche ich nur 90 Fäden und bei einer Kettlänge von 2,40 m verbrauche ich rein rechnerisch nur 216 m von dem Garn.


Die Lauflänge ist mit 420 m angegeben, also sollte noch genügend Material für das Schussgarn übrigbleiben. Vorsichtshalber habe ich nach dem Aufziehen des Webrahmens das Restknäuel gewogen, es waren noch 47 g, das sollte eigentlich ausreichen.


Das Weben funktioniert sehr gut, das Garn reibt sich nicht im Kamm auf und die Fachbildung macht auch keine Probleme.


Ich bin gespannt, wie sich der Farbverlauf im Schuss entwickeln wird.



 

Nochmal

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Der Schal aus dem blauen Farbverlaufgarn, das ich mir vor zwei Jahren aus Holland mitgebracht hatte, ist fertig.


Das einzige Knäuel, das ich besaß, hat genau für Kette und Schuss gereicht,  nichts ist übriggeblieben und die Farbverteilung, die sich zufällig ergeben hat, gefällt mir sehr gut.



Das hat mich dazu veranlasst, sowas nochmal zu machen.


Dieses Mal verwende ich ein sehr buntes Garn von Rico Design, superba poems. 
Auch dieses 100 g - Knäuel hat eine Lauflänge von 420 m.


Die einzelnen Farbabschnitte sind bei diesem Garn nicht so lang, so dass sich schmalere Streifen ergeben haben.


Mal sehen, wie dieser Schal aussehen wird.





Fallmaschen - Loop

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Als ich neulich in dem uns nächstgelegenen Wollgeschäft war, hing dort ein interessanter Rundschal, dessen Muster komplizierter aussah als es zu stricken war.


Gestrickt war er aus nur einem Knäuel Tinto von Lana Grossa bestehend aus 45 % Alpaca, 40% Wolle und 15 % Nylon, Lauflänge 190 m pro 50 g.


140 Maschen werden mit Nadelstärke 6 angeschlagen und dann strickt man 1 Runde rechts und 1 Runde links.


Das ergibt dann das kraus gestrickte Maschenbild.


Ist die Wolle fast aufgebraucht, beginnt man mit der Abnahmereihe. Die erste Masche wird fallengelassen, dann werden 4 Maschen abgekettet, 5 Luftmaschen gehäkelt und wieder *1 Masche fallengelassen, 5 Luftmaschen gehäkelt und 4 Maschen abgekettet* 
bis alle abgekettet sind und das Garn fürs Abketten und Häkeln hoffentlich gereicht hat.
Weil ich mir nicht so ganz sicher war, hatte ich vorsichtshalber in die Fallmaschen einen "Rettungsfaden" eingezogen.


Sie wären aber wohl nicht von alleine weggelaufen, ich musste die Maschen in den Reihen einzeln auflösen.


Der fertige Coil ist 13 cm breit und hat einen Umfang von 104 cm.






Spinnen und Kardieren

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Alles begann damit, dass ich im Netz irgendwo etwas über recycelte Sariseide gelesen hatte.


Kettreste aus indischen Sari-Webereien werden gesammelt und kommen unterschiedlich verarbeitet in den Handel, z.B. als Seidenbänder oder, nachdem die Stoff- und Fadenreste zerkleinert und kardiert wurden, als verspinnbare Faser im Kardband.


Ich hatte mir probeweise etwas grüne Faser bei Wollinchen bestellt und war sehr angetan davon, wie einfach sie sich verspinnen ließ. Ich spinne das Grün momentan unvermischt mit anderen Fasern, um es als Effektfaden in einem noch zu planenden Gewebe einzusetzen.
Die Intensität der Farben, hat mich so begeistert, dass ich mir noch Sari Silk Fasern in rot, pink und blau nachbestellt habe.


 Um etwas mehr über das Material zu erfahren, habe ich ein bißchen im Internet gesucht und dabei bin ich auf den informativen  Blog  Back to the Wheel  mit angeschlossenem Shop gestoßen. 

Sari Seide war für mich damit erst einmal vergessen, aber das Shop-Stöbern hat soviel Spaß gemacht, dass ich schließlich einfach ein paar Kleinigkeiten bestellen musste.



Und schnell kam mein sehr schön verpacktes Faser-Päckchen an, zusammen mit dem kleinen Spindel-Faser-Set, dem ich nicht hatte widerstehen können.


Feine Wolle, Seide und etwas Angelina in einer kühl anmutenden Farbzusammenstellung.


Gefreut habe ich mich auch über ein kleines beigelegtes Geschenk aus der Papeterie des Shops.


Die Rolags, deren Farbzusammenstellung ich selbst bestimmen konnte, habe ich dann aber nicht mit der neuen kleinen Handspindel versponnen.


Mit dem Spinnrad geht es bei mir schneller und ich wollte gern möglichst bald das Endergebnis sehen.


Das Faserpäckchen kam gerade recht, weil ich nach Lektüre der aktuellen Spinn Off, Lust bekommen hatte, Farbmischungen mit meinem alten Trommelkardierer herzustellen. Bisher hatte ich für so etwas nur mein Blending Board genutzt.


Meine Louet-Kardmaschine hat schon einige Jahre auf dem Puckel, ich glaube, ich habe sie Anfang der 80er angeschafft. Damals ging es im Wesentlichen darum, die Schafwolle zu verarbeiten, die man hier auf dem Land sehr günstig bekam
Solche Feinheiten, wie Farbmischungen zu erstellen, standen seinerzeit noch nicht auf dem Plan.
Weil ich die Trommelkarde wirklich jahrelang nicht mehr benutzt hatte, wollte ich nicht sofort mit der feinen neuen Wolle beginnen und habe erst mal einen Versuch mit Resten des Vlieses vom Tyroler Bergfår gemacht, das ich 2014 in Dänemark gekauft hatte.


Zuerst habe ich eine Lage Blau, eine weitere Lage vom Lindgrün und darauf noch eine Lage Türkis gemeinsam einmal durchkardiert und abgenommen. Dann dieses Vlies längs in 4 Teile gerissen und seitlich so auseinandergezogen, dass die Farben in etwa nebeneinander lagen. Je 2 Teile davon wurden nun nacheinander wieder "eingefüttert".


Nach dem Kardendurchlauf wird das Vlies an der Ansatzstelle des Kardenbelags aufgetrennt.


Und mit dicken Stricknadeln habe ich Punis abgezogen und aufgewickelt, genauso wie man es beim Blending Board macht.


Nachdem ich die Wollwürste etwas auseinandergezogen hatte, ließen sie sich sehr schön verspinnen.






Endlich einsatzbereit.

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Das leidige Vernähen - endlich konnte ich mich aufraffen. Dabei gab es bei der Weste gar nicht so viel zu tun, außer dem Vernähen der Fadenansätze mussten nur zwei kleine Nähte unter den Ärmeln geschlossen werden.


Fast ein Jahr hat es gedauert, aber nun kann ich die Weste tragen. Das Garn und das Muster hatte ich mir im letzten April in Dänemark gekauft.


Der Materialmix aus Wolle und Baumwolle ist ideal für das momentane warme Frühlingswetter.


Ich habe die Ärmel etwas kürzer gearbeitet, als es in der Anleitung vorgesehen war und bin mit dieser Lösung sehr zufrieden.


Das Gestrick fällt schön und den einfachen Schnitt mag ich sehr. Zum Glück gibt es das Garn auch in Deutschland und so habe ich es mir direkt noch einmal in schwarz bestellt.


Ich bin mir nur noch nicht sicher, ob ich wieder die Streifen einarbeiten werde oder einfach nur durchgängig die Linksrippen stricken werde.




Schalparade

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Heute morgen war das Wetter so schön, dass ich meine fertigen Schals im Garten  fotografiert habe.


Zuerst den bunten Wollschal, der auf dem Webrahmen entstanden ist.


Dann die beiden Baumwollschals aus der Väv  2 / 2010. Weil ich beim ersten Schal Abstandshalter über die ganze Webbreite eingelegt hatte, konnte ich das erwünschte Muster nicht erzielen. Est als ich den Tipp bekam, die beiden Garnlager nicht zu separieren gab es den gewünschten Ikat-Effekt.



Mir gefällt aber der Schal mit den einfachen Quadraten auch sehr gut, das Muster ist nicht so raffiniert, wirkt aber wesentlich ruhiger.



Auf dem Göta-Webstuhl entsteht gerade wieder ein neuer Schal aus Baumwollgarn 16/2 in Kette und Schuss, eingezogen habe ich 12 Fäden pro Zentimeter.


Das Farbverfechtungsmuster stammt ursprünglich aus dem 1907 erschienenen Buch, 
Die färbige Gewebemusterung von Franz Donath.


Ich habe in meinem Webprogramm die verschiedenen Kombinationen von Farbverteilung in Kette und Schuss ausprobiert und mich schließlich für die Variante  unten rechts entschieden.


Mit dem recht feinen Garn ist der Farbeffekt nicht besonders deutlich, bei Gelegenheit will ich das Muster noch einmal mit dickerem Garn ausprobieren.



Und bei der neuen Weste habe ich mittlerweile den ersten Peak erreicht.



Ich wünsche allen schöne, frühlingshafte Ostertage!


Webweste aus Strickgarn

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Im letzten Dezember habe ich einen bunten Wollstoff aus Strickkgarn in Kette und Schuss gewebt und in einem Post darüber berichtet.


Ursprünglich wollte ich aus dem Stoff eine Weste im Kimonostil nähen, habe mich dann aber für ein noch einfacheres Modell entschieden.


Die Kette bestand aus anthrazitfarbener Strumpfwolle, das einfädige Farbverlaufgarn hatte ich im Schuss, weil mir Längsstreifen für die Weste besser gefielen, habe ich den Stoff in Schussrichtung und ohne Seitennähte verarbeitet. 




Virserums neue Vävstuga

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Letztes Jahr hat Virserums Hembygdsförening, der Verein, der das hiesige Museumsdorf betreut, das Gelände der ehemaligen Möbelfabrik in Virserum übernommen, das eine Zeitlang unter dem Namen Dackestop bekannt war. Nun hat es seinen alten Namen Bolaget wieder und soll Kultur- und  Vereinszentrum werden.



Auf dem Gelände finden sich noch einige Gebäude, die zur Möbelfabrik gehörten. Im Vordergrund sieht man das ehemalige Holz-Trockenlager, in dem Haus im Hintergrund residiert heutzutage das Möbelindustriemuseum.


Links davon liegt ein hübscher Kräutergarten, das Gebäude dahinter beherbergt das Telekommunikationsmuseum und das gewölbte Dach ganz hinten gehört zur Kunsthalle Virserum.


Direkt gegenüber der Kunsthalle liegt das ehemalige Eichenholzlager und in die beiden unteren Stockwerke ist im letzten  Dezember Virserums Vävstuga eingezogen. Diese Räumlichkeiten wurden vor ein paar Jahren noch von der Kunsthalle genutzt und wir profitieren nun von der praktischen Einrichtung.



Direkt am Eingang gibt es eine kleine Theke und dahinter zwei helle Räume, die wir als Büro und Garnlager für die laufenden Projekte nutzen.


Gegenüber der Eingangstür ist eine große Sitzecke entstanden.


Hier finden bei Kaffe und Kuchen Montagabends unsere Besprechungen statt.


Im Raum hinter der Regalwand liegt unsere kleine Küche.


Eingerichtet mit allem, was man so braucht.


Im Untergeschoss haben neun große Webstühle einen neuen Platz gefunden.


Hinten links in der Ecke steht nun unser Damastwebstuhl.


Es ist einfach wunderbar, dass man nun einfach um jeden Webstuhl herumgehen kann, ohne laufend irgendetwas beiseite schieben zu müssen.



Die Gruppe hatte versucht, möglichst viel fertig zu weben, um so den Umzug etwas einfacher zu gestalten, aber etliche Webstühle mussten mit aufgespannter Kette umgezogen werden.



Im Obergeschoss konnten  weitere zwanzig Webstühle untergebracht werden.


Darunter auch ein paar kleinere, wie dieses niedliche Mini-Modell von Glimåkra, auf dem momentan Spültücher gewebt werden.



Auf einer Kette, die uns kürzlich jemand geschenkt hat, entsteht gerade ein Bildgewebe.


Desweiteren gibt es hier oben jetzt einen speziellen Arbeitsplatz zum Schneiden von Stoffstreifen für die beliebten Flickenteppiche.


Hier ein Beispiel in Köperbindung


und ein weiteres in Rosengangbindung.


Der Tisch am anderen Ende des Raums ist für das in Schweden übliche förskedning vorgesehen.


Auch in unserer Vävstuga wird selten mit dem Reedekamm gearbeitet, stattdessen wird die Kette in einen gröberen Kamm eingezogen, bevor sie am Webstuhl aufgebäumt wird.


Hier hinten steht auch der große Schärbaum und an der Wand hängen unsere Webblätter. Das Regal ist mit Restgarnen aus Baumwolle, Cottolin und Leinen gefüllt.


Und in der linken Ecke sind die Woll-Vorräte gelagert.

Es sind tolle Räume in einer schönen Umgebung und es macht wirklich viel Freude hier weben zu können.






Webaktivitäten.

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Auch wenn ich mich nun lange nicht mehr gemeldet habe, gewebt wurde trotzdem.
Einerseits in der Vävstuga aber auch zu Hause.


Die Kette auf dem Louet-Webstuhl wird bald abgewebt sein.


Auf dem  zweischäftigen Thulin-Webstuhl entstehen Flickengewebe, aus denen ich kleine Utensilienbehälter nähen will.


Einer ist schon fertig und ich konnte mit dem Nächsten beginnen.


Der Rita-Webstuhl wird für ein Schalgewebe vorbereitet.


Es müssen nur noch die Tritte angebunden werden, dann kann es losgehen.


Auf dem  Anne-Webstuhl möchte ich noch einmal einen Stoff für eine Weste weben. Hier ziehe ich gerade die Kettte aus dunkelblauem Wollgarn ein.


Der Bandwebstuhl, den ich vor ein paar Jahren auf dem Loppis gekauft habe, ist zum ersten Mal bestückt. 


Auf dem kleinen Bandwebstuhl, den ich gestern beim Kirchenloppis in Virserum erstanden habe, war noch eine Kette aufgezogen, die ich in Ordnung gebracht habe und nun erst einmal abweben werde.



Webfortschritte und Einkaufsreise

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Das zweite Stoffstreifengewebe für die kleinen Utensilienbehälter ist fertig.


Es ist aber noch genug Kette und auch ausreichend Platz auf dem Warenbaum vorhanden, um ein oder zwei weitere abzuweben.


Dann geht es ans Nähen. Hier ist das Vorbild für die keinen Stoffkörbe, die ich herstellen will. Gekauft habe ich es in Växjö bei Paperian, einem Laden, in dem Dinge verkauft werden, die von geistig behinderten Menschen unter dem Label Textilgruppenhergestellt werden.


Die Weste auf dem Anne-Webstuhl macht Fortschritte, das erste Knäuel des Schussgarns ist verwebt. Die Kette ist dunkelblaues Alpacka Solo von Järbo, das Schussgarn von Lana Grossa, Magico II Degradé.


Vor einiger Zeit habe ich mit einer Freundin einen Ausflug ins sogenannte Textilreich rund um Borås gemacht.




Dort habe ich mir nochmal sehr feines Garn für ein ähnliches Projekt besorgt. Wieder einfarbiges Alpaca für die Kette und Farbverlaufsgarn für den Schuss.



Natürlich waren wir auch im Garnhust i Kinna, wo ich Teppichkettgarn in einem schönen hellen Beerenton erstanden habe, etwas Baumwollgarn und drei Rollen des neuen dünnen Bomullingarns in der Stärke 33/2. Ich bin gespannt, wie sich das verarbeiten lässt.


In der Teppichfabrik Kasthalls habe ich dieses Mal nur ein paar Musterproben gekauft, die sich gut als Untersetzer nutzen lassen.


Offenbar waren die Bildredakteure der Zeitschrift Lantlivkürzlich auch bei Kasthalls und von den Teppichmustern  angetan, wie diese Seite aus der aktuellen Ausgabe zeigt. 



Virserums Vävstugas Blog

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Seit 2013 bin ich Mitglied in Virserums Vävstuga. Ich habe dadurch die Gelegenheit, auch im Schwedensommer an großen Webstühlen weben zu können, denn in meine private Webstube in Virserum passen nur kleinere Webstühle. Viel wichtiger aber war und ist für mich der Kontakt zu über 20 Weberinnen aus dem näheren Umkreis und die damit verbundene Möglichkeit, tiefer in die schwedische Sprache und die schwedische Gesellschaft eintauchen zu können.

Im Mai habe ich über den Umzug der Vävstuga berichtet. Damit verbunden waren auch einige Änderungen in unserer Organisation. Wir haben einen Verein gebildet und unseren Sponsor gewechselt, finanzielle Unterstützung erfahren wir jetzt vom  ABF, dem Arbetarnas Bildningsgsförbund.

Und wir haben begonnen ein Blog zu schreiben,  http://virserumsvavstuga.blogspot.se/




Hier wollen wir versuchen, einmal im Monat über unsere Aktivitäten zu berichten und haben gerade unseren zweiten Post veröffentlicht. In der Hoffnung, dass meine Leserinnen und Leser sich auch für eine schwedische Vävstuga interessieren, habe ich rechts oben hier in meinem Blog einen Dauerlink gesetzt.
Natürlich haben wir für alle, die nicht schwedisch sprechen, in das neue Blog auch den Google Translator eingebunden, es wird also sicher viel zu lachengeben :-) 




Seezeichen

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Viele schwedische Küstenorte, wie  Västervik, Oskarshamn und Kalmar, schmücken sich im Stadtinneren mit Seezeichen, um ihren maritimen Charakter zu unterstreichen.


In den Butiken gibt es kleine Modelle der sog.prickar zu kaufen und auch uns gefielen sie so gut, dass mein Mann schon vor längerer Zeit die obigen drei Dekostücke gefertigt hat.


Jetzt habe ich versucht, diese einfachen geometrischen Formen als Damastgewebe darzustellen. Die Seezeichen sollen eine Borte an einem kleinen Gästehandtuch bilden.
Leider habe ich nicht mehr genug Kette auf meinem Damastwebstuhl, um alle Formen zu weben, das kann aber ja dann mit einer neuen Kette nachgeholt werden.


Die kleine Flickenweberei macht mir im Moment so viel Spaß, dass ich auch in Deutschland einen meiner Miniwebstühle dafür eingerichtet habe.


Mein Strickprojekt, die zweite Auflage der Geilsk-Weste, habe ich auch schon lange nicht mehr gezeigt, ich habe aber regelmäßig daran gearbeitet und gestern habe ich das rechte Vorderteil angefangen.




Umwidmung

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In unserer Vävstuga werden häufig sehr lange Ketten aufgezogen, 30 m sind eigentlich der Normalfall. Aber nicht jede Kette wird schnell abgewebt und manchmal kann es passieren, dass ein Muster im Laufe der Zeit an Beliebtheit verliert.


Das war bei diesem Läufer der Fall. Seit ich 2013 Mitglied in der Vävstuga wurde, kenne ich die Frage, ob nicht noch irgendjemand einen oder mehrere Meter abweben möchte, doch nur selten war jemand dazu bereit.

Aber Geschmäcker sind verschieden, allen, die diesen Läufer in Jämtlandsdräll gern mögen, kann ich sagen, dass das Muster Petissan heißt, aus dem Blomqvist Katalog von 2010/11 stammt und im Katalog  2016/17 wieder zu finden war.


Ich bin absolut kein Freund bordürenartiger Muster und ich mochte auch die Farbzusammenstellung nicht.
Als sich aber schließlich niemand mehr bereit fand den Läufer zu weben und wir alle endlich den Webstuhl freibekommen wollten, habe ich mir überlegt, nur die Leinwandtritte zu benutzen und so ganz einfache Handtücher auf der Kette zu weben.


Nachdem ich drei Stück fertig hatte, fand sich noch eine andere Weberin aus unserer Gruppe, die den Rest der Kette mit anderen Schussfarben zu Handtüchern verarbeitet hat. Jetzt ist der Webstuhl endlich wieder frei für eine neue Kette.


Ich bin mit dem Ergebnis sehr zufrieden. Die einfachen Querstreifen entsprechen wesentlich mehr meinem Geschmack und die feine Längsstreifung der rot in rot melierten Kette, die mir eigentlich gar nicht gefiel, finde ich jetzt im Endergebnis ganz interessant.








Vävmässan Växjö

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Letzte Woche, vom 21. bis 23. September, fand in Växjö die große Webmesse statt. Alle drei Jahre treffen Händler, Weber, Webinteressierte, jeweils an einem anderen Ort in Schweden zusammen. In diesem Jahr fand die Messe erfreulicherweise  ganz in unsererer Nähe statt, Växjö liegt nur 75 km von Virserum entfernt. Freitagmorgen haben wir uns zu viert auf den Weg gemacht, mitgefahren sind Ulrike Helferich vom Eiderstädter Garnkontor, die bei uns zu Gast war sowie Anne-Charlotte und Sabine aus der Virserumer Vävstuga. 



Ganz Växjö stand im Zeichen des Webens, in der Kunsthalle, Smålands Museum, dem Auswanderermuseum, der Domkirche und der Bibliothek gab es Ausstellungen und die Haupteinkaufsstraße schmückte ein 328 m langer Flickenteppich, hier gibt es einen kurzen Film, in dem eine Kamera in hohem Tempo die ganze Strecke abfährt.

Unser Ziel aber war erst einmal die Messehalle und ich kann jetzt schon sagen, dass wir an diesem Tag auch nicht mehr geschafft haben. Wir waren schon kurz nach der Öffnung vor Ort, mussten uns aber, obwohl wir alle schon Karten hatten, erst einmal in eine lange Schlange einreihen. Die Messe war wirklich sehr gut besucht, an allen Ständen drängelten sich die Menschen. Die meisten der hier gezeigten Bilder sind erst zum Schluss bei einem letzten, kurzen Schnelldurchgang entstanden. und ich habe nur dort fotografiert, wo sich gerade in dem Moment nicht allzuviele Besucher aufhielten.



Die letzte Ausgabe von Solvögat, der Mitgliederzeitschrift von Riksväv , hattehandgewebte Mode zum Thema, am Stand der schwedischen Webervereinigung waren u.a. einige Modelle aus der Zeitschrift im Original zu sehen, und die Webpatronen für die Stoffe lagen dort zur Mitnahme aus.


Am Stand von GAV-Glimåkra konnte man zu meiner Freude Madelyn van der Hoogt treffen, die in der amerikanischen Webszene seit Jahren eine große Rolle spielt.
Bis 2011 war sie Herausgeberin der Zeitschrift Handwoven, vorher hatte sie 13 Jahre lang Weaver´s Journal geleitet,  eine leider schon vor Jahren eingestellte Webzeitschrift. Auszüge aus dieser Zeitschrift sind später - thematisch geordnet - in einer Buchserie veröffentlicht worden, The Best of Weaver´s. Seit 2,5 Jahren hatte ich versucht, den letzten, mir noch fehlenden Band, zu kaufen - leider vergeblich. Und nun stand Madelyn van der Hoogt plötzlich in Schweden auf der Webmesse und hatte verschiedene Bücher mitgebracht, unter anderem das von mir gewünschte  Fabrics That Go Bump




Nun steht es endlich in meinem Regal und wurde sogar von der Autorin signiert :-)



Eines ihrer bekanntesten Bücher ist das 1993 erschienene The Complete Book of Drafting for Handweavers, auch das stand schon lange auf meiner Wunschliste und nun konnte ich die Neuauflage von 2017 - natürlich auch signiert - in Schweden kaufen.



Das dritte Buch, das ich mitgenommen habe ist von Joanne Hall, Tying Up the Countermarch Loom. Joanne Hall hatte jahrelang die Glimåkra-Vertretung für die USA und ist ein wandelndes Lexikon, die Funktionsweise und Altersbestimmung der verschiedenen Webstühle betreffend. Fragen dazu beantwortet sie immer noch bei Ravelry.



Die neuseeländische Firma Ashford hatte einen großen Stand, mit Wolle, Web- und Spinngeräten.


Hier konnte ich nicht an einer einfachen, kleinen Spindel vorbeigehen.


Auch die amerikanische Firma Schacht Spindle war mit einem Stand vertreten.


Nun wird es wieder schwedisch, hier der Stand an dem Marianne Eriksson, im Hintergrund zu sehen, ihre Bücher anbot.


 Östergötlands Hemslöjd zeigte regionaltypische Webereien und Stickereien.


Bei Venne Colcoton fand ich Erica de Ruiters Buch Weven op 3 schachten. Praktischerweise gleich zweisprachig verfasst.


Kurz nach diesem Kauf schrillten plötzlich laut Sirenen und eine Stimme gab bekannt, wir möchten uns alle sofort zu den Ausgängen begeben, es sei ein Feuer ausgebrochen. ausgesprochen ruhig und panikfrei setzten sich alle in Bewegung und versammelten sich draußen, um abzuwarten, was weiter geschehen würde.


Ich weiß nicht genau, wie lange wir draußen gewartet haben, man traf Bekannte, unterhielt sich und schließlich ging es zurück in die Halle. Glücklicherweise hatte es sich nur um einen Fehlalarm gehandelt.


Ich hatte noch Zeit, beim Stand derVävvorbeizugucken, wo ich mich wiederum mit Büchern eindeckte.


Das gerade neu herausgekommene Buch Tuskaft - Leinenbindung - von Tina Ignell wollte ich gern haben


Und Sonja Berlins Buch über Brettchenweben, Vridna trådar och tanker om brickvävning.


Danach wurde es langsam Zeit für mich, meinen Dienst bei den Dragsnörena anzutreten,der schwedischen Vereinigung für Damastweber.
Etliche Mitglieder hatten phantastische traditionelle und moderne Arbeiten eingereicht, um unseren großen Stand zu schmücken.


Ich bin seit ein paar Jahren Mitglied bei Dragsnörena und hatte mich verpflichtet, dabei zu helfen, den Stand zu betreuen. Das war eine wunderbare Gelegenheit für Gespräche mit damastinteressierten Besuchern, Blogfreunden und Weberinnen, die ich aus der Facebookgruppe Vävspolen kenne. 
Besonders interressant war die Begegnung mit Sara von Treskow aus Wisconsin, USA, die zusammen mit ihrem Mann,The Woolgatherers betreibt und die Autorin des Buches: When A Single Harness Simply Isn´t Enough ist.


Das sehr empfehlenswerte Buch ist 2014 erschienen und somit das aktuellste der ohnehin wenigen Bücher, die sich mit der Damastweberei beschäftigen.


Auf einem großen Tisch vor unserem Stand lag eine reich gemusterte Damast-Tischdecke aus Leinen und darauf ein schönes, langes, altes Damastschiffchen.


Hans von Treskow wies mich darauf hin, dass am Stand von Öxabäck die moderne Version dieser speziellen, 43 cm langen Damastschiffchen verkauft wurde und schnell habe ich mir dort eines der letzten gesichert.


Ein kleines Schiffchen in der griffigen Bootform habe ich dann noch bei Toika gekauft.


Beim Webmarathon in der Mitte der Halle konnte ich genauer den Aufbau eines einfachen Harneskwebstuhls studieren. Im kommenden Winter möchte ich gern einen derartigen Harneskaufsatz bauen, um frei gemusterte Damastgewebe zu erstellen.


Auch Andreas Möller aus Hamburg war mit seinem Flying 8 Webstuhl an der Vävmässa beteiligt.


Margareta Ovelius war Anfang des Jahres fertig geworden mit einem großen dreiteiligen Damastgewebe, das die nordischen Länder darstellt. Auf diesem Wandbehang, der Vävstugekarta sollten alle vorhandenen vävstugor mit einem roten, eingestickten Punkt markiert werden. Zum Zeitpunkt der Webmesse waren zwar noch nicht alle "Webstuben" eingestickt, wir konnten aber sehen, dass Virserums Vävstuga schon dokumentiert war.


Am Stand von Vävkompaniet kaufte ich wieder ein Buch.


Und auch bei den Trådräknarna konnte ich nicht vorbeigehen, ohne deren neues, nunmehr drittes Buch zu kaufen.


In Färgglatt - nya vävar, hat die Gruppe wieder mit Webpatronen aus alten Büchern  moderne Gewebe geschaffen.




Sticka mönster von Ann-Mari Nilsson, hier ging es mal um das Stricken und zwar von Mustern mit Hebemaschen.


Der Stand von Magiske Garner aus Dänemark.


Beim Garnhuset i Kinna habe ich zum günstigen Messepreis mercerisiertes Baumwollgarn für die nächsten Damastprojekte zu Hause bei mir und in der Vävstuga gekauft.


Und hier noch ein in Finnland gebauter, zusammenklappbarer Kontermarsch-Kleinwebstuhl mit bis zu 8 Schäften, für alle bei denen es etwas platzknapp zugeht, Kaorin kangaspuut.
Hier gibt es ein Video, das zeigt, wie sich der Webstuhl zusammenklappen läßt.



Viele Bücher aber wenig Garn habe ich gekauft. Dafür konnte ich mich aber über ein besonders schönes Gastgeschenk von Ulrike freuen, allerfeinstes Cashmere Lace Garn von Gepard :-))


Voll von den vielen Eindrücken haben wir den nächsten Tag eher ruhig in Virserum verbracht und u.a.der Vävstuga einen Besuch abgestattet.




Wieder eine Wollweste

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Im April war meine erste Wollweste fertiggeworden, gewebt aus einfarbigem Strickgarn in der Kette und ungezwirntem Farbverlaufgarn im Schuss.


Im Juni habe ich dann in Schweden die Kette für eine zweite Weste auf den Anne-Webstuhl gebäumt, dunkelblaues Alpacka Solo von Järbo, 3.300 m/kg. Im Schuss das gleiche Material wie in der ersten Weste, Lana Grossa Magico II Meilenweit, 4200 m/kg,  diesmal in blauer Farbstellung. Die Einstellung war wieder 40/10.


Oben ist der fertige Stoff vor der Wäsche zu sehen.


Auf diesem Bild kann man erkennen, dass der Stoff nach der Handwäsche den Eindruck macht, als sei der Anschlag sehr ungleichmäßig gewesen. Strickgarne sind ja oft superwash ausgerüstet und so hat sich das Gewebe durch die Wäsche nicht durch leichtes Filzen verfestigen können, vielmehr haben sich die Schussfäden auf der relativ glatten Alpackakette ungleichmäßig zusammengeschoben.


Ich habe einfach beschlossen, dass mich das nicht besonders stört und den Stoff, wiederum ohne Schnittmuster, zu einer einfachen Weste verarbeitet.







Fertigstellung und Vorbereitung

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Bevor es zurück nach Deutschland ging, habe ich noch einige Arbeiten in Schweden zu Ende gebracht.


Der Schal auf dem Eitorfer Webrahmen sollte endlich abgewebt werden, schließlich war es mittlerweile ein ganzes Jahr her, dass ich ihn bei der Ausstellung Liv och Rörelse in Virserum begonnen hatte.


Das Bild vom Fransendrehen erinnert mich auch daran, was es am Vortag bei uns als Abendessen gab, lecker, lecker...


Hier ist das fertige Stück zu sehen, gewebt aus Resten von Sockengarn mit einem 40/10er Kamm.


Das Gewebe auf dem Louet W 70 war sogar schon seit Sommer 2015 in Arbeit. Da wurde es wirklich langsam Zeit, damit fertigzuwerden. Aber die Handhebelei ist immer etwas langwierig, ich habe mich daher entschlossen, dem kleinen Webstuhl Tritte zu verpassen, sobald wir wieder zurück sind.


Wie ich das knapp 4 m lange und 53 cm breite Stoffstück verwenden werde, weiß ich bisher noch nicht.


Den Anne-Webstuhl, auf dem ich die blaue Wollweste gewebt hatte, habe ich wieder mit einer Kette versehen, damit ich im Frühjahr gleich wieder losweben kann.


Ich möchte noch einmal Taqueté-Handtücher weben, das hat viel Spaß gemacht.



Dieses Mal habe ich aber Cottolinreste in Blautönen ausgewählt.


Dann habe ich noch einen Rest Neuseelandwolle versponnen.


Auf dem alten Spinnrad sind die Singles entstanden.


Auf meinem Louet-Nachbau habe ich sie dann verzwirnt.


Das ist praktischer, weil das Spinnrad wesentlich größere Spulen hat.


Zum Abmessen der Länge war dann die alte Haspel wieder hervorragend geeignet.


450 m Garn sind so entstanden, die ich mitgenommen habe, um sie bei Gelegenheit hier zu färben.


 Schließlich habe ich noch ein paar Farbmischungen mit dem Blendingboard gemacht


und die Punis auf dem freigewordenen Spinnrad versponnen.



Ich möchte dieses Garn irgendwann als Farbakzent in einem einfach gewebten Wollstoff einsetzen.









Filzrausch

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Nein, ich habe nicht mit dem Filzen angefangen!
Tatsächlich gehört Filzen zu den textilen Techniken, die mich bisher nicht sehr interessiert haben und das war sicher auch der Grund, dass es eines Zufalls bedurfte, dass ich mitbekam, dass es ganz in meiner Nähe einen Laden gibt, der auch die Herzen von Spinnern höher schlagen lässt:  Filzrausch in Göttingen, direkt neben dem Kulturzentrum Musa gelegen.
Die Firma Filzrausch besteht schon seit 1994 und macht ihr Hauptgeschäft mit dem Versand ihrer Waren, daneben werden aber auch eine große Anzahl an Filz- und Spinnkursen in Göttingen angeboten und jeden Mittwochnachmittag ist das Geschäft für den Direktverkauf geöffnet.


Uns begrüßten letzten Mittwoch erst einmal Hahn und Henne, die gemütlich vor dem Gebäude rumspazierten.


Schon im Flur waren einige Spinnräder aus dem Verkaufsprogramm aufgebaut.


Im Verkaufsraum beeindruckten mich dann die beiden wohlgefüllten, raumhohen Regalwände, gefüllt mit Wolle unterschiedlicher Qualitäten, in insgesamt 
109 verschiedenen Farben.


Sehr gut gefiel mir auch das in leuchtenden Farben gefärbte Leinen, das im oberen Teil dieses Regals zu sehen ist.


Auch ungefärbte Strickgarne gehören zum Angebot.


Die können sich die Kunden dann selber färben mit pflanzlichen Färbeprodukten oder den angebotenen Säurefarben.


Zur Beute des Tages:


Merino-Melange in der Farbe walpurgislila und Merinowolle in pink, beides im Vlies, sowie Bergschafwolle in koschenillepink und lisbethlila im Band.


Außerdem superfeine (16 mic) Merino-Melange im Band, in den Farben blaulila-sinfonie und pfau.


Ich habe so eine Ahnung, dass ich schon bald wieder in Göttingen sein werde, auch weil mir die Victoria, das kleine Louet Reisespinnrad S 95, so ausnehmend gut gefällt. 
Ich kannte es bisher nur von Bildern und aus Katalogen und hatte es noch nie aufgebaut gesehen.






Ein letztes Aufbäumen

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Ein letztes Mal in diesem Jahr habe ich eine Kette gebäumt und einen neuen-alten Webstuhl zum Weben vorbereitet, den ich schon im Frühjahr beim Lions-Loppis in Vimmerby gekauft hatte.


Auf den ersten Blick ähnelt der kleine klappbare Webstuhl dem Göta-Webstuhl von Inga Askling oder dem baugleichen Anne von Glimåkra. Auch er hat eine Webbreite von 60 cm, doch es gibt ein paar auffallende Unterschiede. 

1. Die verbindenden Querstreben meines neuen Webstuhls sind aus Metall und nicht aus Holz.
2. Der Webstuhl kann zwar auch an einem Tisch o.ä. befestigt werden, wurde aber zusätzlich mit einem anschraubbaren Beinpaar geliefert, so dass er frei stehen kann.


3. Der Webstuhl kann mit 6 Tritten versehen werden. 
4. Die Sperrklinkenräder sind nicht aus Holz sondern aus massivem Metall.



4. Der Webstuhl hat jeweils doppelte Rollen an der Schaftaufhängestange.

An dieser Stange findet sich auch ein Aufkleber, der den Hersteller benennt: Fredriksfors Snickerifabrik.


Erfreulicherweise war sogar noch ein Faltblatt dabei, ich weiß also, dass der Webstuhl  Lasse Maja heißt, auf der Rückseite dieses Zettels findet sich die Aufbauanleitung.


Dem Foto nach würde ich vermuten, dass Lasse Maja in den 70ern hergestellt wurde. Da verwundert es, dass der Webstuhl mit Doppelrollen ausgerüstet wurde, einem Detail, das eher an sehr alten Webstühlen zu finden war.


In Gertrud Grenander Nybergs Buch, Så vävde de, von 1976, in dem u.a. traditionelle skandinavische Webgerätschaften beschrieben werden, gibt es auf S. 118 die Zeichnung einer Doppelrolle. 


Früher wurde diese Aufhängung hauptsächlich benutzt, wenn man Leinenbindung weben wollte, aber eine sehr dichte Kette lieber auf vier Schäfte verteilte. Tatsächlich war es aber auch möglich, mit diesen Rollen gleichseitigen Köper zu weben, wie der untere Teil der Zeichnung zeigt. Grenander Nyberg schreibt, dass die alten Webstühle oft sehr niedrig konstruiert waren und dass diese Art der Schaftaufhängung wohl den Vorteil hatte, Platz zu sparen. Das könnte natürlich auch für den Lasse Maja Webstuhl zutreffen, Göta und Anne von Glimåkra zeigen aber, dass der Platz für die normale Schaftaufbindung durchaus reicht.


Auch dieser kleine Klapp-Webstuhl hatte keine Querlatten. Da wir schon dem Göta-Webstuhl Latten verpasst hatten und ich finde, dass man seitdem wesentlich besser damit weben kann, wurde auch Lasse Maja sofort damit versehen. 


Aus der Kette, die ich zum Weben vorbereitet habe, soll ein Tischläufer entstehen, den ich in dem Buch Inredningsvävar von Ann-Marie Nilsson, 1987, gefunden habe.


In dem Buch gibt es eine ganze Reihe von Geweben, die mir gut gefällt und von denen ich noch einige weben möchte.

Soweit ist alles vorbereitet, mit dem Weben werde ich aber erst im nächsten Jahr beginnen.



Ich wünsche allen ein gesundes und glückliches neues Jahr!

 



Total versponnen

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Seit Anfang Januar bin ich im Spinnmodus.


Obwohl ich in Schweden drei Spinnräder stehen habe und in Deutschland zwei Stück und obwohl ich mit allen Fünfen, den drei, ca. 100 Jahre alten schwedischen Rädern, dem Louet S 10 von 1980 und einem Nachbau aus der gleichen Zeit, sehr zufrieden bin und ich sowohl dick als auch dünn spinnen kann - ich wollte unbedingt noch die Victoria, das kleine Louet Reisepinnrad S 95 haben, das ich im Dezember in Göttingen bei Filzrausch gesehen hatte.


Also ging es direkt Anfang des neuen Jahres wieder nach Göttingen, wo ich mir nach vorheriger telefonischer Bestellung auch außerhalb der normalen Öffnungszeiten mein neues Spinnrad abholen konnte.


Dazu bekam ich sogar noch  "Anspinnwolle"  in einer schönen Grüntonmischung geschenkt.


Diese Bergschafwolle habe ich dann auch gleich als Erstes versponnen und gezwirnt, und ich war erstaunt, wie angenehm sie sich nach dem Waschen anfühlte.


Vor einigen Jahren hatte ich mir aus Dänemark Wolle vom Tiroler Bergschaf im Vlies mitgebracht, die ich als wesentlich rauer in Erinnerung hatte.


Damals hatte ich nur einen Teil versponnen und dann die Lust daran verloren. Jetzt wollte ich es noch mal versuchen und die Reste verarbeiten. Ich hatte seinerzeit gleich drei Farben gekauft, die ich jetzt in etwa gleiche Portionen eingeteilt und hintereinander verarbeitet habe.


Es waren insgesamt noch knapp 100 g Wolle und da ich alles auf dieser einen Spule hatte und ich die Farben auch möglichst rein erhalten wollte, habe ich sie "navajo-verzwirnt".


Das war gar nicht so einfach, weil der recht raue Faden nicht gern durch die Schlinge gleiten wollte, die beim Navajozwirnen gebildet wird. Und auch nach dem Entspannungsbad fühlte sich das Garn nicht so gut an, wie die Bergschafwolle von Filzrausch.


Wenn es aber ganz kuschelweich sein soll, sind andere Qualitäten natürlich die bessere Wahl. Momentan verspinne ich feine Merinowolle, die ich vor zwei Jahren bei Ullgården in Dänemark gekauft habe.


Mal sehen, wie lange meine Spinnwut anhält. Im Augenblick bin ich so versponnen, 
dass ich sogar Mitglied in der Handspinngilde geworden bin. 

Was ein neues Spinnrad nicht alles bewirken kann.





 

Resteverwertung

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Kleine Gatterwebrahmen sind wirklich wunderbare Werkzeuge für das Weben von Schals.


Meine Ketten sind meistens nur 2,50 m lang, das reicht gut für einen Schal, denn Kettabfall gibt es fast keinen, weil Anfangs- und Endfäden als Fransen genutzt werden. Das sind also ideale Voraussetzungen, um die vielen anfallenden Reste z.B. vom Sockenstricken zu verwerten.


Eingezogen habe ich in einen 40/10er Kamm und an manchen Stellen den Faden doppelt genommen, um etwas Struktur zu erzeugen.


Im Schuss verwende ich dunkelblaue 4-fädige Sockenwolle.


Gerade erst sind wieder drei Paar Socken ferig geworden.


Der Nachschub für die nächste Schalkette ist also schon gesichert.



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