In der 9. oder 10. Klasse, so genau weiß ich das nicht mehr, haben wir im Handarbeitsunterricht an Kircher Webrahmen gewebt. Damals war ich an einer Mädchenrealschule in Wuppertal, es sollte ein Wollstoff gewebt werden, aus dem wir uns nach Fertigstellung einen engen Rock nähen sollten.
Wir webten mit einfachem Strickgarn, Nadelstärke etwa 3, ich vermute daher, dass wir einen 40/10 Gatterkamm hatten, die Rahmen waren wahrscheinlich 80 cm breit.
Ich schwärmte damals für Juliette Gréco und wollte keinen Rock sondern ein schmales, schwarzes, ärmelloses Etuikleid.
Die Lehrerin war einverstanden, ich durfte eine entsprechend längere Kette aufziehen, aber meine Mutter legte ihr Veto ein bei der Farbe schwarz. Ihrer Meinung nach war das nichts für ein junges Mädchen, der Kompromiss war dann dunkelgrün.
Ich habe den Stoff gewebt, das Kleid genäht und es nie getragen - dunkelgrün - du meine Güte...
Als ich Jahre später, während ich an der Kölner Uni an meiner Diplomarbeit schrieb, an der dortigen PH ein paar Semester Textilgestaltung studierte, interessierten mich besonders die Webkurse. Während wir in der Schule immerhin mit Webrahmen ausgestattet gewesen waren, gab es an der PH aber keinerlei Webgerätschaften, die Kurse waren rein theoretisch, Bindungsproben wurden auf Bierdeckelngewebt gestopft.
Kaum verdiente ich mein erstes Geld, habe ich Holz gekauft, dazu einen 60 cm Gatterkamm von Kircher und mir einen Webrahmen gebaut. Ein fertiger Webrahmen war mir einfach zu teuer und es erschien mir nicht so schwierig sowas selber zu machen. Mein Eigenbau funktionierte wunderbar, dennoch habe ich damals nur eine einzige Stola darauf gewebt, danach stand der Rahmen jahrelang in der Ecke, denn das Weben hatte mich gepackt und ich kaufte mir nach einem einwöchigen Webkurs meinen ersten Webstuhl, einen Glimåkra Ideal mit Kontermarsch, 8 Schäften und 10 Tritten, Webbrete 100 cm.
Viel später habe ich meinen Rahmen eine Zeitlang für Bildweberei genutzt und im Laufe der Zeit noch einen 80er Webrahmen von Kircher und einen 100er Eitorfer-Webrahmen geschenkt bekommen, der überwiegende Teil meiner Webereien ist aber auf meinen Schaft-Webstühlen entstanden.
Doch plötzlich hatte ich Lust darauf, wieder mit einem Webrahmen zu arbeiten.
Die Vorstellung, so ein Teil ohne Probleme draußen nutzen zu können oder im Urlaub dabei zu haben, hat mich irgendwie gereizt. Dafür sollte der Rahmen aber wirklich klein und handlich sein, für größere Arbeiten würde ich sowieso die Webstühle nutzen, aber ab und an ein Schal oder mal eine Gewebeprobe, das stellte ich mir reizvoll vor.
40 cm Webbreite sollte es sein und dieses Mal musste ich noch nicht einmal selber bauen, die ganze Arbeit hat mein Mann übernommen.
Die feinen Bleistiftlinien auf dem Brett sind kaum zu erkennen, aber aus der Zeichnung kann man die platzsparende Anordnung der Bauteile gut sehen.
Die beiden Seitenteile sind nun durch die Streichriegel verbunden. Die Leiste am Boden haben wir erst ganz zum Schluss festgeschraubt, sie soll später dazu dienen, den Rahmen mit einer Schraubzwinge am Tisch zu befestigen.
Der ganze Webrahmen ist aus Holz gebaut, das von anderen Projekten übriggeblieben war. Für die Streichbäume, sowie Kett-und Warenbaum fanden wir Buchenrundholz mit einem Durchmesser von 22 mm in unserem Vorrat.
Auf der rechten Seite des Rahmens ist für den Drehgriff ein kleines Rundholz durch die Achse der Bäume gesteckt und mit einer kleinen Schraube befestigt worden.
Auf der linken Seite sind die Klinkenräder angebracht, sie sind aus 10 mm starkem Sperrholz gesägt.
Um die Konstruktion der Klinkenräder zu erklären, hat mein Mann in eine Zeichnung gemacht.
Hier sind jetzt die Sperrhaken angebracht, sie sind auch aus Sperrholz gesägt, und die Aufnahmen für den Gatterkamm.
Ich habe zwei 40 cm lange Gatterkämme mit der Einteilung 30/10 und 40/10 gekauft. Beide sind von Ashford hergestellt und recht preiswert im Handel zu bekommen.
Wer andere Kämme benutzen möchte, kann sich anhand der Zeichnung ausrechnen, wie die Rastung für die Kämme gebaut werden muss. Zum Warenbaum hin sind die beiden Stellungen für das Oberfach und das Unterfach angebracht. Die Neutrallage ist in Richtung Kettbaum gerichtet.
Wir webten mit einfachem Strickgarn, Nadelstärke etwa 3, ich vermute daher, dass wir einen 40/10 Gatterkamm hatten, die Rahmen waren wahrscheinlich 80 cm breit.
Ich schwärmte damals für Juliette Gréco und wollte keinen Rock sondern ein schmales, schwarzes, ärmelloses Etuikleid.
Die Lehrerin war einverstanden, ich durfte eine entsprechend längere Kette aufziehen, aber meine Mutter legte ihr Veto ein bei der Farbe schwarz. Ihrer Meinung nach war das nichts für ein junges Mädchen, der Kompromiss war dann dunkelgrün.
Ich habe den Stoff gewebt, das Kleid genäht und es nie getragen - dunkelgrün - du meine Güte...
Als ich Jahre später, während ich an der Kölner Uni an meiner Diplomarbeit schrieb, an der dortigen PH ein paar Semester Textilgestaltung studierte, interessierten mich besonders die Webkurse. Während wir in der Schule immerhin mit Webrahmen ausgestattet gewesen waren, gab es an der PH aber keinerlei Webgerätschaften, die Kurse waren rein theoretisch, Bindungsproben wurden auf Bierdeckeln
Kaum verdiente ich mein erstes Geld, habe ich Holz gekauft, dazu einen 60 cm Gatterkamm von Kircher und mir einen Webrahmen gebaut. Ein fertiger Webrahmen war mir einfach zu teuer und es erschien mir nicht so schwierig sowas selber zu machen. Mein Eigenbau funktionierte wunderbar, dennoch habe ich damals nur eine einzige Stola darauf gewebt, danach stand der Rahmen jahrelang in der Ecke, denn das Weben hatte mich gepackt und ich kaufte mir nach einem einwöchigen Webkurs meinen ersten Webstuhl, einen Glimåkra Ideal mit Kontermarsch, 8 Schäften und 10 Tritten, Webbrete 100 cm.
Viel später habe ich meinen Rahmen eine Zeitlang für Bildweberei genutzt und im Laufe der Zeit noch einen 80er Webrahmen von Kircher und einen 100er Eitorfer-Webrahmen geschenkt bekommen, der überwiegende Teil meiner Webereien ist aber auf meinen Schaft-Webstühlen entstanden.
Doch plötzlich hatte ich Lust darauf, wieder mit einem Webrahmen zu arbeiten.
Die Vorstellung, so ein Teil ohne Probleme draußen nutzen zu können oder im Urlaub dabei zu haben, hat mich irgendwie gereizt. Dafür sollte der Rahmen aber wirklich klein und handlich sein, für größere Arbeiten würde ich sowieso die Webstühle nutzen, aber ab und an ein Schal oder mal eine Gewebeprobe, das stellte ich mir reizvoll vor.
40 cm Webbreite sollte es sein und dieses Mal musste ich noch nicht einmal selber bauen, die ganze Arbeit hat mein Mann übernommen.
Alles begann mit einem einfachen Regalbrett, 80 x 20 cm.
Die feinen Bleistiftlinien auf dem Brett sind kaum zu erkennen, aber aus der Zeichnung kann man die platzsparende Anordnung der Bauteile gut sehen.
Die beiden Seitenteile sind nun durch die Streichriegel verbunden. Die Leiste am Boden haben wir erst ganz zum Schluss festgeschraubt, sie soll später dazu dienen, den Rahmen mit einer Schraubzwinge am Tisch zu befestigen.
Der ganze Webrahmen ist aus Holz gebaut, das von anderen Projekten übriggeblieben war. Für die Streichbäume, sowie Kett-und Warenbaum fanden wir Buchenrundholz mit einem Durchmesser von 22 mm in unserem Vorrat.
Auf der rechten Seite des Rahmens ist für den Drehgriff ein kleines Rundholz durch die Achse der Bäume gesteckt und mit einer kleinen Schraube befestigt worden.
Auf der linken Seite sind die Klinkenräder angebracht, sie sind aus 10 mm starkem Sperrholz gesägt.
Um die Konstruktion der Klinkenräder zu erklären, hat mein Mann in eine Zeichnung gemacht.
Hier sind jetzt die Sperrhaken angebracht, sie sind auch aus Sperrholz gesägt, und die Aufnahmen für den Gatterkamm.
Ich habe zwei 40 cm lange Gatterkämme mit der Einteilung 30/10 und 40/10 gekauft. Beide sind von Ashford hergestellt und recht preiswert im Handel zu bekommen.
Die Rastung für den Kamm ist auf ein dünnes Sperrholzbrettchen geklebt. Wie der Zeichnung zu entnehmen ist, werden zwei Rastungshölzer ausgesägt und zwei Sperrholzbrettchen, beim Aufkleben sollte darauf geachtet werden, die Teile spiegelbildlich zusammenzusetzen.
Wer andere Kämme benutzen möchte, kann sich anhand der Zeichnung ausrechnen, wie die Rastung für die Kämme gebaut werden muss. Zum Warenbaum hin sind die beiden Stellungen für das Oberfach und das Unterfach angebracht. Die Neutrallage ist in Richtung Kettbaum gerichtet.
Nun fehlten nur noch die Anlängerschnüre und die erste Kette konnte aufgezogen werden.