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Strickmaschine Bond Elite

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Vor ein paar Tagen habe ich schon wieder einen tollen Loppis-Fund gemacht.
Bei Erikshjälpen in Vetlanda stand ein großer, fest zugeklebter Karton auf dem Fußboden, 120 Kronen stand auf dem Preisschild.


Bei knapp 13 Euro bin ich gern das Risiko eingegangen, dass  möglicherweise nicht mehr alle Teile der Strickmaschine vorhanden waren.


Aber als ich zu Hause den Kasten öffnete, konnte ich feststellen, dass überhaupt nichts fehlte. Es waren kurze und lange Eisenstangen für die Plastikschürzen vorhanden, die als Gewicht dienen, dazu kleine Gewichte für die Randmaschen, vier verschiedene Dreiecksplatten, die beidseitig verwendet acht unterschiedliche Maschengrößen bewirken, ein verstellbarer Nadelschieber, Randbegrenzer, Deckernadeln und sogar ein Reihenzähler.


Selbst das Anleitungsbuch, Copyright 1988, lag im Paket, so dass ich ohne langes Rumprobieren sofort die Maschine aufstellen konnte.


Im Dezember 2012 hatte ich in Deutschland eine Ultimate Sweater Machine (USM) bei Ebay ersteigert. Als ich im März 2013über diesen aktuellen Grobstricker aus der Bond-Familie berichtete, hatte ich nach wochenlangen, erfolglosen Versuchen endlich die Maschine zum Stricken gebracht.


Daher war meine Verblüffung entsprechend groß, dass mein kleines Probestück mit der alten Bondmaschine auf Anhieb klappte, und alle 136 Nadeln scheinen in Ordnung zu sein.


Anders als im Schlitten der USM, sitzen die Wechsel-Platten ohne großes Spiel im verschließbaren Gehäuse und laut Anleitung ist auch kein Einfetten mit Kerzenwachs vorgesehen.


Vielleicht ist es auch hilfreich, dass die Bond Elite hinten am Schlitten sowohl eine Führungsöse als einen Spannungsregler für den Arbeitsfaden hat.


Bei nächster Gelegenheit werde ich mir passendes Garn besorgen und ausgiebig teststricken.

 

Bis dahin stricke ich erst mal mit der Hand langsam aber stetig an meiner Isager Zig-Zag-Jacke weiter.







Lange Ketten

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Wenn ich für meinen eigenen Bedarf webe, ziehe ich selten lange Ketten auf. Meist habe ich nur fünf oder sechs Meter auf meinem Schärbaum, mehr als 12 Meter hatte ich bisher noch nicht geschärt. 
In der vävstuga sieht das anders aus, hier werden immer sehr lange Ketten hergestellt, schließlich soll für alle Interessierten genug Material zum Abweben zur Verfügung stehen.


Dies war meine erste lange Kette, abwechselnd haben Anne-Marie und ich den großen Schärbaum mit 30 Metern 16/2 Baumwolle bestückt.


Die Kette war für schwarz-weiße Handtücher bestimmt, die wir in diesem Fall nicht für uns selber weben, sondern bei nächster Gelegenheit zum Verkauf anbieten wollen, um so unsere Finanzlage etwas zu verbessern.
Ich habe mittlerweile schon meinen Arbeitsanteil von zwei Handtüchern abgewebt.



Außerdem ist auf meinem Inkle-Loom ein erstes Band entstanden, das wir für Aufhänger benutzen können.


Als nächstes habe ich noch einen kleinen Glesrips-Teppich gewebt. Ich weiß gar nicht, wie diese Technik in Deutschland genannt wird, bei der eine recht dichte Kette aus Teppichkettgarn aufgezogen wird, in diesem Fall sind es 110 Fäden pro 10 cm.
Da ich das letzte Stück abgewebt habe, liegt es im Inneren der Rolle, es ist etwas anders gemustert als der erste Teppich, der auf dem Bild zu sehen  ist.


Weil noch weitere aus unserer Gruppe einen solchen Teppich haben wollten, war wieder eine lange Kette fällig.
Dieses Mal haben wir uns mit 25 Metern begnügt, aber nur mit 2 Fäden, einem schwarzen und einem weißen geschärt.
Es ist schon erstaunlich, wie lange es tatsächlich dauerte, bis die beiden Zöpfe der Kette mit ihren insgesamt 960 Fäden fertig waren. Tatsächlich hatte ich nach getaner Arbeit regelrecht Muskelkater.


Am Wochenende haben wir die Kette auf den Webstuhl aufgezogen, die weiteren Arbeitsschritte werden nun andere Weberinnen der vävstugaübernehmen.


Unsere Zeit in Schweden nähert sich dem Ende, so dass ich mir die Zeit in der vävstuga nun gut einteilen muss. Ich soll  noch die Verschnürung an einem anderen Webstuhl übernehmen und möchte noch einen Läufer weben.



Webtage in Glimåkra

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Zum 31. Mal fanden am 24. bis 26. Oktober die Webtage in Glimåkra statt.


Erstes Ziel war das Webstuhlmuseum, das nicht nur alte Webstühle sondern auch modernere Ausführungen beherbergt.


Besonders interessant war für mich ein großer Damastwebstuhl mit einer Zampelausrüstung der schwedischen Firma Myrehed.


Bei Myrehed hatte ich vor einiger Zeit Gewichte und die kleinen Handgriffe bestellt, da wir uns vorgenommen haben, in diesem Winter eine eigene Zampelausrüstung zu bauen.
Im Obergeschoss des Museums arbeiteteMette Frøkjær an einem Harneskwebstuhl. Bilder dazu gibt es in ihrem eigenen Blog und dem der Zeitschrift VÄV




Ein wesentlich einfacher konstruierter, aber nicht minder interessanter Webstuhl war draußen aufgebaut.



Hier webte Ousman Sarr aus Westafrika an einem, nach senegalesischer Tradition selbstgebauten Webstuhl.


In der Väv 2/14 kann man mehr darüber lesen.




Auch die Glimåkra Vävstugeförening hatte wieder ihre Türen geöffnet und es gab viele interessante Gewebe zu bewundern.


Das 30-jährige Jubiläum der Vävdagar im letzten Jahr hatte wesentlich mehr Besucher angelockt, es war aber sehr angenehm, dieses Mal nicht wieder in ein großes Gedränge zu geraten. Leider waren auch nicht so viele Aussteller da, wie im letzten Jahr, so dass sich einige Kaufwünsche für mich nicht erfüllten. Ich hätte z.B. gern noch mehr von der dänischen Spinnwolle gekauft, die im letzten Jahr angeboten wurde.


Die großen Firmen waren aber wieder vertreten, so dass ich nicht ohne Beute nach Hause fahren musste.


Das Leinengarn von Garnhuset i Kinna ist zusammen mit dem Wollkrepp der dänischen Firma Magiske Garner für einen Schal bestimmt.


Einige Farben der Sorte Javalan waren im Sonderangebot, leider habe ich vergessen nachzufragen, welcher Effekt mit diesem Material zu erzielen ist. Das wird also spannend werden...


Bei Matt Seppo habe ich dünnes Papiergarn erstanden und passend dazu dünnes Mattgarn.


In diesem Jahr gab es auch einen Stand von Venne Colcoton. Hier habe ich mir ein Web-Kit für einen Schal gekauft.


Bei so vielen verschiedenen Farben in kleinen Mengen fand ich das sehr ökonomisch.


Am gleichen Stand wurde Marian Stubenitskys Buch Echo and Iris verkauft.


Kein Wunder, schließlich ist die Autorin Holländerin und Venne-Colcoton hat nun wirklich die passenden Garne für diese Art Weberei. Amanda Cutler arbeitet seit einiger Zeit mit diesem Buch und schreibt über ihre spannenden Experimente  in ihrem Blog Weave-Away .



Natürlich war das nicht mein einziges Buch. Tråden den sköra von Lena Hellström, stellt Protagonisten des Netzwerks Vävformgivning vor.


Außerdem gibt es neben einem historischen Überblick über die Handweberei noch fünfzehn Webbeschreibungen.



Antiquarisch erstanden habe ich das dänische Buch Tøj på rammevæv von Hanne Galschiot .


Erschienen ist es schon 1984. Es enthält eine Reihe einfacher aber zeitloser Schnitte, die sich gut für Stoffe eignen, die auf dem Webrahmen entstanden sind.


Schließlich brauchte ich auch noch ein bisschen Hardware, lange Nadeln um viele Schäfte feststellen zu können,


ein Doppelschiffchen für meine schwedische Webausrüstung


und ein paar Kunststoffspulen mit Rand, die sich speziell bei Leinengarnen gut bewährt haben.







Läufer und Spültücher

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Bevor wir im Sommer einen Kurztripp nach Deutschland gemacht haben, hatte ich Anfang August noch eine neue Kette auf meinen Webstuhl aufgezogen.


Eigentlich sollte daraus ein Ripsläufer entstehen, der weiße Schuss wurde aber von den dunkelblauen Kettanteilen nicht genügend abgedeckt, daher habe ich mich entschlossen den Läufer in einfacher Leinenbindung mit einem sehr dünnen Schussgarn zu weben.


Ich hatte vor einiger Zeit altes, bereits gespultes, sehr dünnes Leinengarn geschenkt bekommen.


In Verbindung mit der Cottolinkette, wurde das Gewebe schön dicht und das dunkle Blau wirkt relativ klar. Der Läufer muss nun noch genäht und gewaschen werden, dazu hatte ich bisher noch keine Lust. 
Ich wollte lieber erst Spültucher weben.
Disktrasor aus reinem Leinen sind momentan in Schweden sehr beliebt.


Die Firma Växbolin verkauft sie mit und ohne passende Handtücher in vielen verschiedenen Farben.
Etliche schwedische Weberinnen, z.B. Mellansyster und Irene von Toras Vävstol
haben schon über ihre selbst hergestellten disktrasor gebloggt und ich selbst habe auch schon Anfang des Jahres einen ersten Webversuch gestartet.
In der letzten VÄV (Nr 3, 2014), gab es gleich zwei Beiträge zum Thema, auf S.18 einen Artikel über die Folkhögskola in Fristad, in der Teilnehmerinnen eines Webkurses verschiedene Bindungen ausprobiert hatten und auf S. 52 eine Webanleitung für diese beiden Tücher.



Also habe ich meinen kleinen Kontermarschwebstuhl mit einer naturfarbenen 16/1 Leinenkette bespannt



und verschiedene Garnreste eingeschossen, 8/1-Leinen, Blångarn und Effekttow sowie 16/1-Leinen, doppelt gespult.


Insgesamt sind so neun Tücher entstanden, zwei Stück hatte ich schon vorher abgeschnitten, gesäumt und gewaschen, um zu testen, ob die gewählte Einstellung stimmt.


Nach der Wäsche sahen die Spültücher sehr krumpelig aus und da meine Kaltmangel in Deutschland steht, musste ich mir etwas anderes einfallen lassen, um die Tücher zu glätten.


Eine einfache Behandlung mit dem Nudelholz auf der Küchenarbeitsplatte hat Wunder gewirkt.


Die noch leicht feuchten Lappen wurden glatt, geschmeidig und glänzend.


Im täglichen Gebrauch lässt sich dieser Zustand natürlich leider nicht aufrechterhalten...


Da die Rückreise bevorstand, wollte ich unbedingt noch eine neue Kette aufziehen, um später in Schweden keinen leeren Webstuhl vorzufinden.


Die dunkelrote Cottolinkette ist für Platzdeckchen in Sålldräll bestimmt.


Das Muster stammt aus der VÄV 3 von 2001, S.18ff, im Schuss verwende ich ebenfalls Cottolin in verschiedenen Rot-, Orange- und Lilatönen.



Zum Schluss noch ein Fortschrittsbericht meiner Strickarbeit. Bei der Isager-Jacke bin ich mittlerweile am zweiten Ärmel angekommen.





Neues Buch

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 Wie schön, es ist ein neues Webbuch auf dem Markt!


Weave - Knit - Wear von Judith Shangoldist im Oktober 2014 bei Xrx Books erschienen. Es ist ein Paperback, ca. 25 x 24 cm groß und hat 138 Seiten.


Wie schon im Untertitel zu lesen, können die Modelle alle mit einem Webrahmen verwirklicht werden. Die Technik des Rahmenwebens wird im Buch auch ausführlich dargestellt.


Dazu kommen Tipps zur Fertigstellung von Geweben und Design-Grundlagen. 
Sogar die gängigsten Stricktechniken werden noch einmal kurz vorgestellt, denn viele der abgebildeten Kleidungsstücke sind mit gestrickten Details kombiniert.


Bei der oben abgebildeten Jacke sind z.B. der Schalkragen und die Ärmel angestrickt.


Alle Schnitte sind sehr einfach gehalten aber mit Maßangaben und recht ausführlichen Nähanleitungen versehen.
Insgesamt gibt es Anleitungen für vier Wraps, fünf Oberteile, sieben Jacken, drei Westen, drei Schals, drei Mützen, vier Taschen und einen Babysack.
Ich webe gerne Stoffe für Bekleidung und mir gefällt das Buch, da es eine Menge Anregungen bietet.



iWeaveIt - Websoftware fürs Handy

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Vor ein paar Tagen bin ich zufällig auf ein Softwareprogramm zum Erstellen von Patronen aufmerksam geworden, das auf Tablets und Handys läuft.
Ursprünglich für das iphone geschrieben, gibt es seit einiger Zeit auch eine Version für Android-Smartphones.
Auf der Homepage von iWeaveItfindet man recht viel Information zum Programm und u.a. auch die Bedienungsanleitung zum Download.
Nachdem ich ein bisschen darin rumgeschmökert hatte, wurde ich richtig neugierig und bei dem geringen Preis von ca. 15,- € für das Basisprogramm, konnte ich nicht widerstehen. Da ich bisher kein Tablet besitze, habe ich mir über Google die App auf mein Smartphone runtergeladen.
Das Programm öffnet sich mit einer Musterpatrone, an der man erst einmal alle Grundfunktionen ausprobieren kann.




Mein Foto zeigt nicht die voreingestellte Patrone sondern ein Muster, das ich mir bei dem Webmusterarchiv von handweaving.net  ausgesucht habe und per E-Mail ganz problemlos importieren konnte.


Indem man einfach auf den Bereich des Einzugs tippt, öffnet sich ein Fenster, in dem man nun seine Eingaben eintippen kann. Ich habe das bisher immer mit dem Finger gemacht, eigentlich ging das ganz gut, wenn man aber viel mit der App arbeitet, ist es sicher praktischer einen Eingabestift zu benutzen.



 Hier das Bearbeitungsfenster für die Aufbindung



Und schließlich die Eingabemöglichkeit der Trittfolge. Durch einfaches Herumspielen bekommt man gut mit, was sich alles mit dem üblichen Tippen und Wischen machen läßt, im Handbuch stehen aber noch weitere Bearbeitungsmöglichkeiten, auf die ich von selbst nicht gekommen wäre, es lohnt sich also, sich das Manual gut durchzulesen.


Auch die angebotene Farbpalette lässt sich mit einem Farb-Editor beliebig erweitern. Hier hatte ich aber zuerst einmal Schwierigkeiten mit dem Programm.


Der Bedienungsanleitung konnte ich entnehmen, das sich im Programm ein Menue öffnen lässt, über das sich etliche wichtige Funktionen ansteuern lassen, wie Öffnen und Speichern, neue Muster erstellen, Drucken und Versenden der Patronen und eben auch das Aufrufen des Farbeditors.
Allerdings konnte ich soviel Wischen und Tippen wie ich wollte, nie zeigte sich die oben abgebildete Auswahlmöglichkeit.
Meine Hilfesuche bei Ravelry und Weavolution brachte mich auch nicht weiter, da die meisten Weberinnen das Programm fürs iPhone hatten.
Daraufhin habe ich die, in der App angegebene Feedback-Möglichkeit genutzt und der Programmentwicklerin Sally Breckenridge in einer E-Mail meine Probleme geschildert.
Und ich war absolut begeistert, dass ich schon nach ca. drei Stunden eine Mail-Antwort auf meine Fragen bekam, die alle Probleme löste.
Ich muss bekennen, dass ich mir nur deshalb ein Smartphone angeschafft habe, weil man damit bequemer SMS verfassen kann und immer einen akzeptablen Fotoapparat dabei hat. Alles andere hat mich nie interessiert und entsprechend wenig Bedienungserfahrung hatte ich auch.
Vielleicht wären andere darauf gekommen, die Hardware des Handys zu bemühen. Sandy schrieb mir, dass das Sensorfeld links neben der Mitteltaste unter dem Schirm das Menue öffnet - so war es denn auch und plötzlich standen mir alle Funktionen offen.
Da Sally mit dieser Anfrage schon öfter konfrontiert wurde, will sie im nächsten Manual einen deutlichen Hinweis darauf einfügen. (Nachtrag: ist schon geschehen!)


Eine Möglichkeit des Programms, der ich bisher nirgendwo begegnet bin (vielleicht habe ich aber auch nicht danach gesucht) hat mir sehr gut gefallen. Man kann beim Erstellen der Patrone entscheiden, ob man Tritte benutzen will oder an einem Tischwebstuhl mit einem Liftplan arbeiten möchte, also die jeweilige Hebung der Handhebel darstellen möchte.


Schön ist auch, dass  man durch Einzoomen mit den Fingern auf dem Bildschirm, die Darstellung der Patrone soweit verkleinern kann, dass man einen recht naturalistischen Eindruck vom Gewebe bekommt.


Das unterscheidet sich ja doch erheblich von der einfachen Darstellungsmöglichkeit meines ersten Webprogramms, auf das ich 1982 aber stolz wie Oskar war.



Mein Mann hatte es für mich in Basic programmiert und es lief auf seinem Sinclair ZX Spectrum, einem in England entwickelten einfachen Heimcomputer, dem ein Fernseher als Monitor diente und ein Kassettenrecorder mit normalen Kassetten als Speichermedium.



Letzteres erklärt auch, warum in meiner Bedienungsanleitung für dieses Programm, die nach wie vor in meiner aktuellen Webkladde zu finden ist, unter Punkt 2 die heute etwas seltsam anmutende Anweisung steht:
Band einlegen, zum Anfang spulen (Lautstärke 1/4 vor 4)


Zu diesem Kleincomputer, der nicht größer ist als eine Din A5-Seite, gab es einen Thermodrucker, befüllt mit einer 10 cm breiten Rolle aluminiumbeschichteten Papiers.


Ich finde es schon sehr erstaunlich, dass man nach mehr als 30 Jahren die Ausdrucke noch immer so gut lesen kann.

Die Daten der iweaveIt-App werden im wif-Format abgespeichert, daher kann ich sie wunderbar in Fiberworks lesen und bearbeiten, dem Webprogramm, mit dem ich heutzutage auf meinem PC arbeite.

Zwei Dinge weiß ich jetzt schon, ich werde mir auch noch die drei verfügbaren Add-ons besorgen, den Project Calculator, den Treadle Tracker und die Designer Add-on und ich werde mich nicht mehr darüber mokieren, wenn in Bus und Bahn alle möglichen Leute auf ihren Phones rumdaddeln, ich könnte jetzt selber in Versuchung geraten.




Neugier

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Als ich im August in Deutschland war, hatte ich eine Kette für Handtücher auf meinen Webstuhl aufgezogen, deren Streifenmuster ich mit Hilfe der Fibonacci-Zahlen entwickelt habe.


In den letzten Tagen habe ich daran gewebt, bis wirklich keine Fachbildung mehr möglich war, passenderweise war gleichzeitig auch gerade die Schuss-Spule leer.


Ich wollte gerne schnell etwas Neues anfangen.


Bisher hatte ich mich eigentlich nie für die sogenannten magischen Garne interessiert. Garne, die sich entweder durch die Art, wie sie versponnen sind oder durch elastische Anteile wie Lycra, nach dem Weben und Waschen zusammenziehen und dadurch mehr oder weniger dreidimensionale Gewebe bilden.
Doch dann hatte ich die fertigen Schals gesehen, die in der Kristdala Vävstuga entstanden waren und daraufhin habe ich mir beim Besuch der Webtage in Glimåkra eine kleine Kone Uldcrepe Z von Magiske Garner besorgt.


Der Schal, den ich nun weben möchte ist in der Väv 1/07 auf S. 41 zu finden. Entworfen hat ihn die dänische Weberin Lotte Dalgaard, die das Buch Magical Materials To Weave geschrieben hat.


Das Buch ist 2007 in Dänemark erschienen, die englische Ausgabe stammt von 2011.
Es werden darin die verschiedenen Garntypen beschrieben, es gibt Webvorschläge und eine Menge wertvoller Tipps im Umgang mit aktiven Garnen.


Eigentlich sollte die Kette aus sehr dünnem Leinen bestehen, Nm 17/1. Da ich so feines Leinen nicht in meinem Vorrat habe, webe ich nun den Schal mit mercerisiertem Baumwollgarn in Kette und Schuss. Ich bin sehr gespannt, wie dieser erste Versuch ausfallen wird.


Die Spule des linken Schiffchens enthält das feine Wollkreppgarn in dunkelblau, das alternierend mit dem "stabilen" Baumwollgarn eingeschossen wird.


Ich war so neugierig darauf, zu sehen, wie sich die Garne verweben lassen, dass ich die Fertigstellung meiner Handtücher erst einmal hintan gestellt habe.


Als nächstes werde ich mich aber endlich mal an die Nähmaschine setzen müssen, denn auch die in der vävstuga gewebten Stoffe sind immer noch nicht verarbeitet.



Krinkelschal

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Gewebt, abgeschnitten und gewaschen, der erste Krinkelschal ist fertig.


Das Weben machte keinerlei Problem, wenn das Crepegarn gut gespult war.


Für das Garn, das ich verwebt habe, war der Tipp aus Lotte Dalgaards Buch, die Spule in ein Gefäß zu legen, ganz hervorragend. Dadurch gab es etwas Reibungswiderstand und der Faden verzwirbelte sich nicht bei Aufspulen.


Den Schal habe ich aus Restgarnen gewebt, aber ich hatte vorher nicht berechnet, wieviel ich für den Schuss benötigen würde. Als ich die erste Hälfte hatte, war ich mir nicht sicher, ob mein Garn reichen würde. Darum habe ich mit einem anderen Farbton den Rest abgewebt. Ich habe das schon oft bei Schals so gemacht, in diesem Fall war es aber nicht so geplant. Das Ergebnis gefällt mir aber gut.

Vorm Waschen

Eingestellt war eine Webbreite von ca. 70 cm, nach dem Abschneiden vom Webstuhl habe ich 56 cm gemessen, die Länge betrug ca. 2 m.

Nach dem Waschen

Nach der Wäsche in 60° warmem Wasser ist der Schal auf eine Breite von 36 cm zusammengeschrumpft und nur noch 1,80 m lang.



Das glatte, mercerisierte Baumwollgarn in Kette und Schuss hat entgegen meinen Befürchtungen nach der Wäsche ein recht stabiles Gewebe ergeben. Ich werde daher für den Schuss des zweiten Schals das gleiche Material verwenden.



Hier noch ein weiteres empfehlenswertes Buch zum Thema : Weaving Textiles that Shape Themselves von Anne Richards, 2012 erschienen und 192 Seiten stark.


Neben Grundlegendem zu den speziellen Garnen gibt es viele interessante Beispiele und etliche Webpatronen in diesem Buch.



Und wer gerne mit magischen Garnen stricken möchte, mit Hand oder mit Maschine, dem sei das dänische Buch Strik med garner som ter sig  von Susanne Rishede, Lisbeth Degn und Paulette Adam empfohlen.


Es ist im Pro-Sit Verlag erschienen und zeigt auf 72 Seiten etliche Schals, Stolen, Mützen und Pulswärmer, die mit aktiven Garnen gestrickt werden.


Falls es jemandem aufgefallen ist, den gewaschenen Schal habe ich heute morgen tatsächlich im Schnee fotografieren müssen. Mittlerweile ist der meiste Schnee aber wieder abgetaut und ich bin ganz froh darüber.







Spinnräder und Haspeln

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Meine drei Spinnräder haben alle schon einige Jahre auf dem Buckel.


Das S10 von Louët habe ich mir 1980 gekauft. Damals ging es überwiegend darum, recht dicke Singles zu spinnen, gern aus eigenhändig naturgefärbter Wolle. Natürlich wurde auch gezwirnt, z.B. um Schussmaterial zum Weben zu bekommen. In den meisten Fällen habe ich aber gekauftes Garn für die Kette benutzt und das handgesponnene nur für den Schuss genommen. Etliche Teppiche und Jacken sind so entstanden.



Ein, zwei Jahre später hat mein Mann mir ein zweites Spinnrad gebaut.
Es ist dem S 60 nachempfunden, das Louët damals als Bausatz verkaufte. Mir gefällt an diesem Spinnrad besonders der große Tritt, man kann ihn mit dem rechten, linken oder mit beiden Füßen gleichzeitig bedienen. Anders als bei den heute üblichen Doppeltritten ist die Bewegung aber natürlich nicht gegenläufig.
Da es auch ein flügelgebremstes Spinnrad ist, ist es auch eher für mittlere und dicke Garne geeignet. Dieses Rad steht jetzt in Schweden und ich habe im letzten Jahr Ramie darauf gesponnen.


Das dritte Rad ist ein loppisfynd, für knapp 7 Euro habe ich es im Frühjahr 2013 in Schweden bei Erikshjälpen in Vetlanda erstanden.



Diese Sorte Spinnrad mit zweifädigem Antrieb ist in Schweden weit verbreitet. Entstanden sind die meisten dieser Räder um die Wende vom 19. zum 20. Jahrhundert. Damals standen sie ebenso selbstverständlich wie ein Webstuhl in fast jedem Haushalt.
Das Rad machte einen ganz guten Eindruck, ausprobieren konnte ich es aber nicht, da keine Schnur aufgelegt war.


Zuhause stellte sich dann heraus, dass der Spinnflügel eine Macke hatte, das Gewinde der Spulenachse war zerstört und die Schnurscheibe ließ sich nicht mehr feststellen.
Aber weil der Spinnradtyp so weit verbreitet war, ließ sich, nach gründlicher Reinigung, ein Spinnflügel einsetzen, den wir zusammen mit einer Menge altem Gerümpel in unserem Haus gefunden hatten.


Nachdem ich aus einfachem Baumwoll-Teppichkettgarn eine Schnur für den Antrieb geknotet hatte, konnte ich nun erste Spinnversuche starten und war sofort begeistert, das Rad lief einwandfrei und es war völlig problemlos feines Garn zu spinnen.


Allerdings ist die Spule sehr klein, aber recht bald fand ich beim Loppis einen etwas größeren Spinnflügel samt Spule.


Viele dieser Spinnräder haben keine Häkchenreihe an den Spinnflügelarmen sondern nur einen verschiebbaren Haken, fast so, wie es heute wieder bei den modernen Spinnrädern üblich ist.


Meinem neuen Flügel fehlte das Häkchen und der Haken des anderen Flügels passte nicht. Mit einer entsprechend zusammengebogenen Büroklammer ging das Spinnen aber gut von der Hand.


Und auch beim Zwirnen gab es keinerlei Problem.



Passend zu diesem alten Spinnrad habe ich in Schweden eine schöne alte Haspel.



Sie hat sogar einen eingebauten Zählmechanismus.


Um auch in Deutschland auf meinem S10 feineres Garn spinnen zu können, habe ich mir die neuen Spulen von Louët besorgt und dazu auch die neue, dünnere Antriebsschnur.


Bei den alten Spulen, die ich weiterhin mit dem selbstgebauten Spinnrad nutzen kann, hatte die kleinere Spulenscheibe ein Übertragungsverhältnis von 1:7, die größere 1:5.


Die neue Standardspule hat ähnliche Übersetzungsverhältnisse, nämlich 1:5,5, 1:7,5 aber zusätzlich auch noch 1:10,5.


Mit der kleinsten Spulenscheibe kann ich nun auch mit dem alten Louët-Spinnrad mühelos feinere Garne herstellenNoch feiner geht es mit der Schnellspule, die neben dem Tritt auf der Lazy Kate zu sehen ist.



Ihre Übersetzungsverhältnisse betragen 1:6,5, 1:9,5 und 1:15.



Nur beim Abhaspeln bin ich hier in Deutschland bisher nicht so gut ausgerüstet wie mit meiner alten Drehhaspel in Schweden. Hier habe ich bisher immer einen  Nicker benutzt, den mein Mann mir vor langer Zeit aus Besenstielen gebaut hatte. Bisher hatte er mir gute Dienste geleiste, aber ich finde, dass er recht schwer ist und die Arbeit dadurch ziemlich anstrengend - und wenn man verwöhnt ist...



Meine neue, kleine Haspel ist aus einfachem Nadelholz gebaut. Der Schaft ist 34 cm lang, das Holz hat die Maße 45 x 30 mm. Die beiden Hölzer, die das Kreuz bilden sind 30 x 20 mm stark und je 38 cm lang.



Das ergibt einen Umfang von etwa 1m, mir reicht das für meine Wollstränge und ich kann ganz einfach durch Zählen der Umgänge und ohne großes Multiplizieren die Stranglänge ermitteln.



Die Zapfen sind fest eingeklebt, der Garnstrang lässt sich aber recht einfach von der Haspel runterschieben.



A Day in the Life of Looms 2015

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Seit 2010 zeigt uns Meg aus Neuseeland auf ihrem Blog Unravelling jeweils am 
1. Januar, wie ihre Webstühle gerade bestückt sind und sie fordert dazu auf, diesen 
Day in the Life of Looms mitzumachen.

In diesem Jahr will ich nun der Einladung folgen.


Im Wohnraum steht mein 135 cm breiter Glimåkra-Standard mit einer Schalkette. Den ersten Schal hatte ich schon abgeschnitten, sobald er fertig war. Ich war neugierig, wie sich das Krinkelmaterial verhalten würde. An diesem zweiten Schal habe ich nur noch ein paar Zentimeter zu weben, ich wußte allerdings, dass ich über Weihnachten keine Zeit haben würde den Webstuhl neu zu bestücken, daher habe ich die Kette nicht mehr abgewebt, ich wollte mir nicht dauernd einen leeren Webstuhl angucken müssen.


Mein Bandwebstuhl hat schon seit Jahren die gleiche Kette, es ist ein Rest selbstmusterndes Sockengarn, irgendwie habe ich einfach keine Lust das Band fertig zu weben, wahrscheinlich weil ich keine direkte Verwendung dafür habe. Ich wollte seinerzeit einfach nur die Wirkung des Farbverlaufs sehen


Und weil ich mittlerweile meinen Inkle-Loom habe, war es auch gar nicht nötig, den Bandwebstuhl frei zu bekommen. Aufhänger für Handtücher lassen sich auf dem kleinen Webgerät viel schneller herstellen. Das hier sollen die Aufhänger für meine Fibonacci Handtücher werden.


Die Läufer aus Kettabfallgarn auf dem nachgebauten Kothe Nordia von Varpapuu  sind mittlerweile auch fast fertig. Da hier einzelne Fäden eingewebt werden, dauert die Arbeit etwas länger.


Im Webkeller habe ich vor ein paar Tagen auf meinen Normalo-Webstuhl eine Kette aufgezogen für einen kleinen Papiergarnläufer. Der Webstuhl macht aber einige Schwierigkeiten bei diesem schmalen, achtschäftigen Gewebe, so dass erst noch ein paar Umbauarbeiten nötig werden, bevor ich da weiterweben kann.


Auch gebaut wird an meinem 120er Glimåkra Standard. Er soll eine Damastausrüstung bekommen. Sie ist fast fertig und ich habe damit begonnen, die Litzen für die Musterschäfte mit Gewichten zu bestücken. Über die ganze Aktion werde ich demnächst ausführlicher berichten.


Meine Webstühle in Schweden dürften ja nun heute auch noch genauso aussehen, wie ich sie hinterlassen habe, als wir für den Winter zurück nach Deutschland gegangen sind.


Auf der 80 cm breiten, nachgebauten Rita webe ich Platzdeckchen im Såldräll-Muster.



Der Miniwebstuhl vom Loppis war schon beim Kauf mit einer meterlangen Kette bespannt, von der ich ab und an immer mal wieder ein paar Zentimeter abwebe, fertig bin ich damit wohl noch lange nicht.


Und der Louet W 70 Tischwebstuhl ist leider nicht bestückt, das soll sich im Frühjahr aber ändern.



Ich wünsche euch allen ein glückliches Neues Jahr!





Einfaches und Kompliziertes

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Bei meinem Schrank mit Einzelknäueln und Restgarnen habe ich diesmal hauptsächlich ins rote Fach gegriffen, etwas gelbe Seide hinzugefügt und schließlich das zuerst ausgewählte Bouclégarn ganz oben, durch das Fransengarn links ersetzt.


Das Ganze kam dann irgendwie zusammengestellt als Kette auf den kleinen Webrahmen.


Für den Schuss habe ich die etwas dickere, orangefarbene Merinowolle ausgewählt.


Schnell und einfach zu weben, ein kunterbunter Schal.



Durchaus komplizierter gestaltet sich das Einrichten des Damastgewebes. Mittlerweile habe ich die Musterlitzen alle beschickt, die ca. 800 Fäden auch durch die Litzen für das Grundgewebe gezogen und als Nächstes folgt nun der Kammeinzug.




Damastweben 1 - Bauplan für eine Zugeinrichtung

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Seit im Jahr 1982 Lillemor Johanssons Buch Opphämta och Damast erschien, will ich Damast weben. Wie so häufig ging es mir gar nicht so sehr darum, dieses spezielle Gewebe herzustellen sondern ich wollte vor allem wissen, wie die Sache eigentlich funktioniert.


Jetzt nach mehr als 30 Jahren bin ich endlich soweit, wir haben einen meiner Webstühle mit einem selbstgebauten Damastaufsatz versehen; ich habe den Webstuhl für ein erstes Probegewebe mit 10 Musterschäften eingerichtet und bin völlig begeistert von dieser Art Muster zu weben.


Unter Damast versteht man ein Bildgewebe, dessen Musterung durch Kett- und Schusseffekte zustandekommt. Die Technik hat ihren Ursprung wahrscheinlich in China und gelangte über den Orient nach Europa. Typisch für das Erscheinungsbild von Damast ist die treppenförmige Musterung, insofern unterscheidet sich dieses Gewebe auch vom Jacquard.
Damast entsteht am Zugwebstuhl, dieser hat zwei verschiedene Schaftsysteme, Musterschäfte und Grundschäfte. Die einzelnen Musterschäfte sind mit Schnüren verbunden, die man zieht, um sie auszuheben, die Grundschäfte dienen der Abbindung der Fäden, sie werden wie üblich über Tritte bedient.
Die zu beginn des 19. Jahrhunderts entwickelten Jacquardwebstühle arbeiten dagegen mit aneinandergehängten Lochkarten, die mit Nadeln abgetastet werden. Bei Löchern wird der Faden gehoben, andernfalls gesenkt, dieses bewirkt, dass jeder einzelne Kettfaden angesprochen werden kann.
Hierzulande befanden sich die Schwerpunkte der Damastweberei  in Schlesien, Sachsen und im Bielefelder Raum. In Großschönau in Sachsen wurde von 1666 bis 1933 Damast hergestellt. Heute kann man dort das Deutsche Damast- und Frottiermuseum besuchen.An den Zugwebstühlen arbeiteten seinerzeit jeweils zwei Personen, ein Weber und ein Zieher.
Wie das ausgesehen hat, kann man gut auf einem Bild in diesem Artikel zur Damastweberei sehen.
Die Damastweberei im großen Stil gibt es heute nicht mehr, industriell wird nur noch Jacquard hergestellt.

In Schweden ist die Entwicklung  etwas anders verlaufen, hier standen in vielen, vielen Häusern Webstühle, an denen für den Eigenbedarf gewebt wurde. 1820 gab die Weberfamilie Ekenmark ein Buch heraus, das neben Damastmustern auch Zeichnungen für den Bau eines Zugwebstuhls enthielt. Die Idee für diesen stammte ursprünglich aus John Duncans Buch, Practical and Descriptive Essays o  the Art of Weaving, Glasgow 1807-08. Obwohl die Webstühle relativ kompliziert konstruiert waren, wurden sie sehr häufig nachgebaut, teils in vereinfachter Form, aber dennoch funktionsfähig. Interessant war vor allem die Tatsache, dass diese Art des Zugwebstuhls vom Weber allein bedient werden konnte.
In Lillemor Johanssons Buch finden sich Konstruktionszeichnungen und etliche Abbildungen dieser alten Webstühle. Im Wesentlichen funktionieren sie wie die heute gebrauchte dragrustning.



Diese Zeichnung findet sich auf S. 37 in dem Buch Damast von Gertrud Ingers und John Becker, Ica Förlaget, 1955.


Entsprechend war die kleine Zampelausrüstung für 10 Musterschäfte der Firma Glimåkra konstruiert.


Um auch mit waagerechter und senkrechter Kontermarsch weben zu können, wurde etwas später ein neues Modell der kleinen Zampelausrüstung herausgebracht, das mit 20 Musterschäften ausgestattet war.


Diese beiden Formen werden heute nicht mehr hergestellt, GAV- Glimåkra verkauft heute die Zusätze von Myrehed väv & textil


Bei dem Modell von Myrehed werden die Zugleinen nicht in der Mitte über ein sogenanntes Chorbrett geführt, wie man es auf der Zeichnung gut erkennen konnte, sondern durch Löcher im seitlichen Rahmenteil, um dann direkt mit den Schäften verbunden zu werden. Diese Variante gefiel mir besser und wir haben uns beim Bau an diesem Typ orientiert.


Im Wesentlichen besteht die Zampelausrüstung aus einem Holzrahmen, der auf dem Webstuhl platziert wird. Dazu kommen Schafthalter und Schaftleisten. Alle diese Holzteile sind in den folgenden Zeichnungen bemaßt.



Die neue Zugeinrichtung ist gut am hellen Holz zu erkennen. Sie ist auf einen Glimåkra Standard Webstuhl aufgesetzt, Webbreite 120 cm, hat Platz für 48 Musterschäfte und ist momentan für 20 Schäfte vorbereitet. Die Maße sind so gewählt, dass ich sowohl mit Drällrollen als auch mit Kontermarsch arbeiten kann.



Um die Reibung an den Schnüren möglichst gering zu halten, haben wir die Seitenteile nicht durchbohrt sondern mit Ringschrauben versehen.



Die folgende Zeichnung zeigt die Maße der hinteren Querlatte, der Schafthalter und Schaftleisten.


Momentan liegen 11 Musterschäfte auf den Schafthaltern.


Die drei vorderen Latten, jeweils von vorn und von oben gesehen:


Eine Seitenansicht des zusammengebauten vorderen Teils.


Und ein Blick von hinten.


Man gut sehen, dass kein mittleres Chorbrett nötig ist.


Um mit der Zugeinrichtung arbeiten zu können, werden desweiteren Polyesterschnur, spezielle Litzen, sowohl für die Musterschäfte als auch für die Grundbindung benötigt, Knopflochgummiband und Gewichte.


Links im Bild links sieht man die Musterlitzen, Texsolv 540/12, sie sind ungewöhnlich lang und haben ein kleines Auge, rechts liegen die Litzen für das Grundgewebe, Texsolv 300/64. Die Zahlen geben jeweils die Länge der Litze und des Litzenauges in Millimeter an. In der Mitte liegt ein Damastgewicht, es ist ca. 30 cm lang und wiegt 60 g.

Wie man alle diese Teile mit dem Damastaufsatz verbindet, werde ich im nächsten Post beschreiben.



Damastweben 2 - Einrichten des Webstuhls

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Beim Einrichten des Webstuhls bin ich im Wesentlichen den Anweisungen des etwa 30-minütigen, schwedischen Instruktionsfilms gefolgt, den die Firma Myrehed in den 80er Jahren als VHS herausgegeben hat und der später auf DVD übertragen wurde. Die Bildqualität des Films in nicht besonders gut, er zeigt aber genau und deutlich alle notwendigen Handgriffe, die nötig sind, um mit der Damastweberei starten zu können.


Etwas moderner ist der Film der amerikanischen Webschule Vävstuga. Hier werden neben der Zampelausrüstung von Myrehed auch deren Harneskausrüstung vorgeführt und das Weben von Aufhebemustern (Opphämta) gezeigt. Beide Filme sind bei Myrehed in Schweden erhältlich.


Um es mir leicht zu machen, bin ich den Empfehlungen von Karin Myrehed gefolgt und habe eine Kette geschärt und aufgebäumt, für ein Mustergewebe, das in der Beilage zum Film abgedruckt war.  Das Material ist Baumwolle 16/2; da als Grundmuster ein 6-schäftiger Atlas vorgesehen ist, sollte mit 3 Fäden geschärt werden. So läßt sich beim späteren Litzeneinziehen das Fadenkreuz gut abzählen. Zum Einsatz kommen bei diesem Gewebe nur 10 Musterschäfte, dadurch braucht der Webstuhl noch keine angebaute Verlängerung.

Für Damast kommen verschiedene Grundbindungen in Frage, die wohl üblichsten sind Kreuzköper und Atlas. Entsprechend werden die Litzen für die Musterschäfte vorbereitet. Beim 4-schäftigen Kreuzköper bilden 4 Fäden in ihren Litzen, beim 6-schäftigen Atlas 6 davon, jeweils eine Mustergruppe, die mit einem Gewicht beschwert wird, den sog, Stich. (englisch: leash, schwedisch: styng),
Mein Gewebe ist 39 cm breit, die Einstellung 100/10, 1-2, ich habe also 20 Fäden pro Zentimeter, das macht 780 Fäden insgesamt.
Nun teile ich 780 durch 6 und weiß, dass mein Gewebe 130 Stiche hat.



Entsprechend bereite ich meine Musterlitzen vor. Sehr praktisch geht das, indem man die Bündel mit den langen Litzen und dem kleinen Litzenauge (Texsolv 540/12) über den Brustbaum hängt,  oben und unten aufschneidet (falls noch nicht geschehen), jeweils 6 Stück abzählt und in diese Litzengruppe unten ein Gewicht einhängt.


Gruppenweise hängt man die so vorbereiteten Litzen nun auf eine stabile Holzstange, die mit reißfester Schnur hinten im Webstuhl befestigt wurde. Jedes einzelne Lot wiegt etwa 60 Gramm, es kommt also ein ganz schönes Gewicht zusammen. Nun kann der Einzug beginnen, der Reihe nach wird in jede Litze ein Faden gefädelt.


Dabei kann man bequem im Webstuhl sitzen.


Als nächstes werden die Fäden der Reihe nach in die Litzen für die Grundbindung eingezogen. 


Diese Litzen (Texsolv 300/64) haben ein besonders langes Litzenauge, um mit den Musterschäften zusammen ein Fach bilden zu können.

Gertrud Ingers, John Becker: Damast

Die 6 Schäfte für die Grundbindung liegen während des Einzug auf ihren Schafthaltern. Die Einkerbungen, in denen die Schäfte liegen, sollen 14 cm über Brustbaumhöhe liegen. Am Besten ermittelt man beide Maße vom Fußboden aus.


Danach habe ich die Schäfte an Drällrollen gehängt.


Zusätzlich wird jeder Schaft mit Lochgummi verbunden. Das sorgt dafür, dass die Schäfte nach dem Treten wieder in ihre Ausgangslage zurückkehren.


Nun folgen der Einzug in den Kamm und das Anbinden der Kette. Spätestens jetzt sollte der Damastaufsatz auf den Webstuhl aufgelegt werden. Das Vorderteil liegt vor den Schäften aber hinter der Kammlade.
Dann werden die Schafthalter für die Musterschäfte mit Polypropylenschnur an den Seitenteilen aufgehängt. Die Oberseiten der Schafthalter sollten 18 cm höher als der Brustbaum sein.


Das Einziehen der Zugschnüre geschieht folgendermaßen: ich stehe hinten am Webstuhl und fädele die erste Schnur, ohne sie vorher von der Schnurrolle abzuschneiden, an der rechten Seite von unten durch die Öse der ersten oder zweiten Ringschraube,


gehe nach links, ziehe die Schnur dort von oben durch die entsprechende Ringschraube und mache ans dieses Ende eine kleine Knotenschlaufe.


Nun gehe ich nach vorn. Mit einer Häkelnadel fasse ich links durch das erste der mittleren 10 Löcher in der oberen Lochreihe die querliegende Schnur und ziehe sie als Schlinge durch. Rechts halte ich das Schnurende fest, links kann die Schnur sich so weiter abspulen. Ich ziehe sie weiter durch die 2. Lochreihe und hake schließlich die Schlinge provisorisch um eine Öffnung der untersten Querlatte. Seitlich sollte die Schnur jeweils etwa 10 cm über den Musterschaftleisten enden. Nachdem sie auch auf der anderen Seite eine kleine Knotenschlaufe bekommen hat, kann sie abgeschnittten werden.Mit den weiteren Schüren wird genauso verfahren, sie sollen jeweils über den vorherigen liegen.


Schließlich werden die Schnüre einzeln ausgehakt und durch die Handgriffe gefädelt, sie bekommen einen Knoten ins Ende und werden gegen die untere Lochleiste gezogen. 
Passendes Schnurmaterial wird von Texsolv hergestellt, für meinen ersten Versuch habe ich aber einfach eine billigere Polypropylenschnur aus dem Baumarkt verwendet, sie ist mit 1,7 mm Durchmesser etwas dünner als die Texsolv Zugschnur und über ihre Haltbarkeit kann ich natürlich noch nichts sagen.


In die Knotenschlaufen der einzelnen Schnüre, die nun seitlich herabhängen fädelt man kleine Stücke Texsolv-Ösenschnur, hier werden später die Musterschäfte eingehängt und sie sind dadurch in der Höhe verstellbar.


Jetzt kann das Verteilen der Stiche auf die 10 Musterschäfte und einen zusätzlichen sog. X-Schaft beginnen.  Man beginnt mit Schaft 10. Von rechts werden 11 Stiche abgezählt und der 12. Stich wird mit einem Fädchen markiert, nun zählt man jeweils 20 Stiche und markiert den 21. Stich und man sollte am anderen Ende zuletzt wieder 11 Stiche übrig habe.



Oberhalb des Litzenauges der markierten Stiche zieht man nun eine Schnur ein, zieht diese etwas nach vorn und kann so genau sehen, wo der erste Musterschaft eingeführt werden muss.



Nun hebt man diesen Musterschaf mit den Litzen über die Holzstange hinweg und hängt ihn in eine am Webstuhl befestigten Schlaufe ein. Genauso verfährt man mit den weiteren Musterschäften, beim nächsten liest man die Stiche rechts und links neben der Lücke aus und bringt sie mit dem Musterschaft nach hinten in die Schlaufe.


Sind die ersten 5 Schäfte ausgelesen, ist es sinnvoll, sie von den restlichen Stichen auf dem Holz zu trennen, es wird sonst einfach zu unübersichtlich. Man ersetzt dafür das dickere Holz durch ein anderes, nimmt dabei aber nun nur noch die Stiche auf, die nicht schon einen eigenen Musterschaft haben.
Die letzten Stiche, auf der Zeichnung mit x gekennzeichnet, bekommen zwar auch einen eigenen Schaft, dieser wird aber keiner Zugschur zugeordnet sondern nur im Webstuhl befestigt. Diese Stiche bilden hier den ungemusterten Rand und eine Musterabgrenzung.


Die bereits fertigen Musterschäfte werden auf den Musterschafthaltern abgelegt und an jeder Seite an die Zugschnüre gehakt, sie sollen ganz knapp über der Schafthalterleiste schweben.


Sind alle Musterschäfte eingezogen, erkennt man gut den Spitzeinzug der Patrone wieder.


Die Musterschäfte bilden ein leichtes Tieffach.
Nun erfolgt die Verschnürung der Grundschäfte, alle Einstellungen werden noch einmal überprüft, evtl. muss das Fach gerichtet werden, aber dann kann endlich das Weben beginnen.


Gemäß Musterzeichnung werden einer oder mehrere Zampel aus ihrer Ruhelage gezogen und in die unterste Leiste eingehakt. Dadurch hebt sich der entsprechende Schaft mit seinen Stichen. In dieser Stellung werden beim 6-schäftigen Atlas nun alle 6 Tritte hintereinander bedient, so dass alle Fäden abgebunden werden. Danach liest man die nächste Musterzeile aus.






Neuer Schal

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Mein zweiter Krinkelschal ist fertig.


Auf dem Foto ist der Farbwechsel von türkis nach grün in Schalmitte leider kaum zu erkennen.


Beim neuen Schal wird es wohl keine Farberkennungsprobleme geben,


das wird ein Regenbogen.


Die 12 kleinen Garnrollen gehören zu dem Materialpaket, das ich im Herbst während der Webtage in Glimåkra gekauft habe.


Malof heißt der Schal, das Muster mit passendem Garn ist bei Venne Colcoton zu haben.


Gewebt wird mit mercerisiertem Baumwollgarn Nm 34/2 in Kette und Schuss. Ein ähnliches Material gibt es auch bei Zürcher Stalder: mercerisierter Baumwollzwirn NeB 20/2. Für den Schal werden 8 Schäfte gebraucht.
Das Muster wurde ursprünglich in der amerikanischen Zeitschrift Weaver´s vom Frühjahr 1997 veröffentlicht. Leider wurde diese tolle Zeitschrift schon vor vielen Jahren eingestellt.


Ich konnte heute leider noch nicht anweben. Beim Einrichten meines Damastwebstuhls habe ich so viel Texolv-Ösenschnur und Stecker verbraucht, dass ich nicht mehr genug Material hatte, um diesen Webstuhl zu verschnüren. Jetzt muss ich erst auf den angeforderten Nachschub warten.


Anfang und Ende

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Die benötigten Materialien,Texsolv Ösenschnur und Stecker, sind mittlerweile angekommen und verbaut und ich konnte den Malof-Schal anweben. Ich habe gerade mit der dritten Farbe begonnen, mit jeder Farbe werden jeweils etwa 15 Zentimeter geschossen.


Es ist überaus praktisch, dass man die kleinen Garnrollen ohne Umspulen direkt benutzen kann.


Den Restegarnschal habe ich gestern abgewebt, nach dem Waschen fühlt er sich schön weich an und er hat einen guten Fall.


Er ist allerdings etwas kürzer geworden als geplant, das Schussgarn reichte einfach nicht weiter.


Ich denke, mit 176 cm inklusive Fransen ist der Schal aber nicht zu kurz geworden.





Esslinger Woll-Webapparat

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Vor ein paar Tagen wurde in einer Webgruppe im Internet eine Frage zum Esslinger Woll-Webapparat gestellt, bei der Wiebke weiterhelfen konnte, da sie seit langem so einen Webrahmen besitzt. Allerdings war sie nicht mehr daran interessiert, ihn zu benutzen und so machte sie mir den Vorschlag, ihn im Tausch gegen etwas schwedische Webliteratur zu übernehmen - ein Angebot, auf das ich sofort gern einging.



Gestern kam nun das große, flache Paket bei mir an. Der Esslinger Webrahmen gehört zu den einfachen Webgeräten mit fachbildender Einrichtung, in diesem Fall ist es eine Metallwendel, die es ermöglicht, die Kettfäden zu heben und zu senken. 


Das Ganze funktioniert so ähnlich, wie bei den bekannten Kinderwebrahmen, bei denen das Fach mit einer hölzernen Drehwalze gebildet wird.
Wiebke hatte schon im Netz gesucht und war auf das Buch Weben von Ernst Kallmanngestoßen, in dem auf S. 16 im Kapitel über Drehstabgeräte auch der Esslinger Woll-Webapparat erwähnt wird. 
 
  

Etwas ausführlicher beschreiben Anni Mäder und Adolf König den Webrahmen in ihrem 1962 veröffentlichten Buch Komm wir weben.




 
Hier gibt es eine Anleitung zum Bespannen des Rahmens und auf einer Abbildung, ist deutlich zu sehen, wie die Wendel beim Weben positioniert werden soll. Der Vorteil, dass der Rahmen sehr einfach mit einer Endlosschleife um das ganze Gerät bespannt wird, ist leider gleichzeitig auch ein Nachteil, da dadurch die maximale Kettlänge auf die doppelte Rahmenlänge beschränkt ist. Im Fall meines Gerätes ist das eine Gewebelänge von etwa 120 cm, bei einer maximalen Breite von 35 cm. Die Einteilung der Wendel ist 40/10, also 4 Fäden pro cm.


Kürzere Ketten kann man aufziehen, wenn man die hintere Rolle in eine der anderen Kerben legt. Für das Aufziehen der Kette wird empfohlen, die Wendel in die erste dieser Einkerbungen zu legen, sie ist dadurch gleichzeitig arretiert.


Beim Weben liegt die Metallrolle dann auf dem eingebauten Brettchen. Mit 2,5 cm ist die Fachhöhe, die entsteht eigentlich recht groß, viel mehr erreicht man mit den meisten Gatterkämmen auch nicht.


Das Fach entsteht durch einfaches Hin- und Herdrehen der Wendel. Sind alle Fäden eingelegt, zieht man einen dickeren Faden obehalb der Kettfäden durch die ganze Rolle, dann über sie hinweg und verknotet ihn. Damit sind die Kettfäden gegen das Herausspringen aus ihrren Rillen gesichert.


Für meinen ersten Versuch habe ich nur sehr wenige Fäden aufgezogen und die kürzeste Kettlänge gewählt. Ich hätte allerdings die Kettfäden etwas stärker spannen müssen. Da die beiden Walzen beweglich sind, rollte das Gewebe beim Anschlagen einfach weiter.  Da es keine Möglichkeit gibt, die Spannung zu regulieren, habe ich die Kette dann mit einem Tütenclip abgeklemmt, das löste erst einmal mein Problem.


Der kleine Plastik-Kamm, der sich noch im Paket befand, gehörte wohl zu einem anderen Webrahmen. Bei diesem Gerät wird mit der Walze angeschlagen, das geht am besten, wenn sie in Neutralstellung steht.


Das Weben dieser ersten kleinen Farbprobe hat viel Spaß gemacht, wir überlegen aber jetzt, den Rahmen so abzuändern, dass eine etwas größere Kettlänge und eine Spannungsregulierung möglich werden.

Der Esslinger Woll Webapparat stammt wahrscheinlich aus den 60er Jahren, das Prinzip wurde aber nicht vergessen. In Italien hat Matteo Salusso mehrere Webrahmen entwickelt, die ähnlich funktionieren. 



Auf der Website der italienischen Firma kann man einiges auf italienisch und englisch über den Pettineliccio Tubularelesenund man findet einen Link zu weiteren Filmen.



Dreierlei Sockenstrickerei

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Meine Frühstückssocken sind fertig geworden.


Ich bezeichne meine Socken während des Strickens gern mit Namen, die darauf hinweisen, wo oder wann sie gestrickt werden. Normalerweise habe ich drei Paar gleichzeitig in Gang. Die Socken, an denen ich immer nach der Zeitungslektüre beim Frühstück stricke, während ich die letzte Tasse Tee trinke, sind also gerade fertig geworden.


Ich liebe Ringelshirts, und kaufe laufend neue, zu denen ich mir dann möglichst bald die passenden Socken stricke. Von morgen an werden also blau und beige beim Frühstück verstrickt. Ich finde, das Arbeiten mit zwei Knäueln ist zu Hause am praktischsten.


Im Auto arbeite ich lieber mit einem einzigen Knäuel. Eigentlich eignen sich da die Printgarne gut, aber irgendwie habe ich kein glückliches Händchen bei der Auswahl. Im Knäuel gefiel mir das Garn sehr gut, gestrickt mag ich es gar nicht, die einfache blockweise Anordnung bei diesen Farben ist mir wirklich zu phantasielos. Für mich sieht das Gestrick so aus, als hätte ich einfach irgendwelche Reste genommen und - egal wie - abgestrickt.


Als Drittes gibt es noch die Beutelsocken für die Handtasche. Hier nehme ich am liebsten 50 g Wollknäuele, damit das Ganze möglichst leicht ist und wenig Platz wegnimmt.
Momentan stricke ich mit einem 35 Jahre alten Garn, Aarlan Arwetta. Man konnte diese Sockenwolle mit 60° heißem Wasser waschen und in jedem Knäuel steckte eine Spule Beilaufgarn für Ferse und Spitze. Ein besseres Strumpfstrickgarn habe ich nie verarbeitet, es war leider lange vom Markt verschwunden aber kürzlich habe ich gehört, dass die dänische Firma Filcolana ein Garn namens Arwetta Classic herstellt. Das will ich bei Gelegenheit unbedingt ausprobieren, auch wenn ich vermute, dass es nicht das Gleiche ist.


Ansonsten bin ich dabei mein eigenes Garn zu machen. Für ein geplantes Gewebe verspinne ich gerade mittelgraue Gotlandschafwolle.


Bei dem schönen Frühlingswetter konnte man das in den letzten Tagen sogar schon draußen machen.




Schon wieder Schals

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 Fertiggewebt ist er schon länger aber nun hat der Malof-Schal auch Fransen bekommen.


Das Weben des Schals hat sehr viel Spaß gemacht, nachdem ich mich erst einmal an die richtige Schussdichte herangetastet hatte. Man kann gut sehen, dass ich am Anfang zu dicht gewebt habe. Eigentlich wollte ich das am Ende so wiederholen, damit es gewollt wirkt, habe es aber vor lauter Webbegeisterung völlig vergessen - es stört mich aber nicht weiter, so genau guckt man nachher nicht mehr hin :-))


 Der kleine Webrahmen hat eine neue Schalkette aus weicher Strickwolle bekommen.


In den 30er Kamm habe ich zwei Grautöne von Lana Grossa Cool Wool eingezogen.


Geschossen wird mit einem Printgarn der gleichen Qualität.





Handspindeln

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Vor kurzem habe ich hier im Blog meine Spinnräder gezeigt, mein Louet S10 habe ich 1980 gekauft und kurz danach meine erste Handspindel, ich glaube, sie ist auch von Louet, kann mich aber nicht mehr genau erinnern.


In den 80ern wurde meist ziemlich dickes Garn gesponnen, daher waren große schwere Spindeln üblich. Tatsächlich habe ich die Spindel damals nie benutzt, ich hatte das Spinnen am Spinnrad gelernt und keine Geduld, mich mit der Handspindel abzugeben. Erst im letzten Jahr habe ich sie wieder hervorgeholt, ein bißchen damit rumprobiert und festgestellt, dass mir das Handspindeln richtig gut gefällt. Ich habe daraufhin einen befreundeten Hobbydrechsler gebeten, mir einen etwas leichteren Spinnwirtel zu drehen.


Mein Mann hat den Schaft dann so eingesetzt dass eine Tiefwirtelspindel entstanden ist, mit der sich sehr schön spinnen läßt. Für ganz feines Garn habe ich mir aber eine noch leichtere Spindel gewünscht.


Und die kam gestern mit der Post, eine Minikreuzspindel von Horst Hummel auf die ich über Ravelry aufmerksam wurde.


Sie funktioniert wunderbar und ist wegen ihrer geringen Größe genau richtig, um immer und überall dabei zu sein.





Petten - Noord Holland

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Im Frühjahr zieht es uns regelmäßig an die Nordsee, in diesem Jahr waren wir einmal nicht in Dänemark sondern in Petten, einem kleinen Ort in Noord Holland, direkt an der Küste gelegen, ungefähr auf halber Strecke zwischen Alkmaar und Den Helder.


Mitten im Ortskern lag unser Feriendomizil.


Ein Hollandhaus im Miniformat, mit 25 m², verteilt auf Wohnraum, Küche und Schlafzimmer unterm Dach, gerade groß genug für zwei Personen.


Dazu gab es noch einen kleinen, windgeschützten Sitzplatz, den wir wegen des wunderbar sonnigen Frühlingswetters täglich nutzen konnten.


Petten zeichnet sich durch einen breiten Sandstrand aus und ist erfreulicherweise etwas weniger touristisch ausgerichtet als die südlich und nördlich gelegenen Orte Bergen aan Zee und Callantsoog.


Mit dem Fahrrad oder zu Fuß kann man über schöne Dünenwege aber auch diese Ferienorte schnell erreichen.


Dies war mein Lieblings-Strandpavillon, De Strandtent in Callantsoog.


Mir gefiel er deshalb so gut, weil er sehr nah am Wasser liegt, zur Zeit unseres Besuchs regelrecht im Wasser stand.


Landeinwärts gelangt man sofort nach der Überquerung interessanter Brückenbauwerke in Hollands Blumenzwiebelparadies.


Für die Tulpenpracht war es noch zu früh,


dafür blühten aber auf vielen, vielen Feldern Hyazinthen in allen möglichen Farbschattierungen.


Ganz nah liegt auch die hübsche Grachtenstadt Alkmaar, bekannt für ihren freitags stattfindenden Käsemarkt.


Wir waren aber an einem Mittwoch da und hatten die Stadt daher fast für uns allein.


Käse konnte man natürlich auch in einem der vielen hübschen Läden kaufen,


die in den Seitenstrassen zu finden waren.


Leider habe ich in Alkmaar kein interessantes Handarbeitsgeschäft gefunden, dafür aber auf der Rückfahrt in Bergen.


In der Kleinen Dorpstraat 26 liegt ein wirklich gut sortiertes Garngeschäft, Finlandia Import.


Obwohl ich eigentlich erst mal meinen stash verbrauchen sollte, konnte ich nicht widerstehen etwas zu kaufen, einmal Garn für einen Schal von Drops 


und für einen weiteren von Scheepjes.


Diann noch Wolle von Opal, die ich in dieser Farbgebung bisher aber noch nicht gesehen hatte.


Und auch diesen kleinen Reihenzähler, den wie einen Ring am Finger tragen kann, kannte ich noch nicht.


Eine Woche ist manchmal viel zu schnell zu Ende!





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